Der geldpolitische Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank (EZB), Olli Rehn, sagte am Donnerstag, dass er eine rasche und signifikante Schwächung des US-Dollars (USD) für unwahrscheinlich hält, so Reuters.
"Der Druck von US-Präsident Donald Trump auf die Unabhängigkeit der Fed könnte erhebliche globale Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die reale Wirtschaft haben."
"Die Inflation in der Eurozone, die bei ihrem Ziel von 2% liegt, ist mit der unabhängigen Entscheidungsfindung der EZB verbunden."
"Das Wachstum in der Eurozone hat sich als widerstandsfähiger erwiesen als erwartet, während die Inflation auf unter das Ziel von 2% zurückgeht."
"Wir bei der EZB behalten die Wirtschaft genau im Auge und sind bereit zu handeln, wenn es nötig ist."
EUR/USD zeigte auf diese Kommentare keine unmittelbare Reaktion und wurde zuletzt mit einem leichten Anstieg des Tages bei 1,1642 gehandelt.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.