Das IFO-Institut in Deutschland wird am Montag um 08:00 GMT seine Unternehmensumfrage für August veröffentlichen. Der IFO-Geschäftsklimaindex wird in diesem Monat voraussichtlich unverändert bei 88,6 bleiben.
Unterdessen wird der Teilindex zur aktuellen Bewertung voraussichtlich leicht auf 86,7 im August steigen, nach 86,5 im Juli.
Der IFO-Erwartungsindex, der die Prognosen der Unternehmen für die nächsten sechs Monate erfasst, dürfte im Berichtsmonat auf 90,2 sinken, im Vergleich zu einem Wert von 90,7 im Juli.
EUR/USD konsolidiert seinen Rückgang von den dreiwöchigen Höchstständen von 1,1743 im Vorfeld der deutschen IFO-Umfrage. Das Paar gibt frühere Gewinne ab, da der US-Dollar nach dem steilen Verkaufsdruck am Freitag, der durch die dovishen Äußerungen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell während seines Auftritts beim Jackson Hole Symposium ausgelöst wurde, wieder Fuß fasst.
Ein unerwarteter Anstieg der Geschäftsstimmung in Deutschland könnte den Euro (EUR) stärken und den Aufwärtstrend von EUR/USD wiederbeleben, wobei der unmittelbare Widerstand bei den dreiwöchigen Höchstständen von 1,1743 zu sehen ist. Das Hoch vom 24. Juli bei 1,1789 wird die nächste obere Barriere auf dem Weg zur Marke von 1,1800 sein. Auf der Abwärtsseite wird der 50-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 1,1651 den Käufern etwas Halt bieten, unterhalb dessen die psychologische Marke von 1,1600 getestet werden könnte. Weiter unten wird das Tief vom 22. August bei 1,1583 im Fokus der Verkäufer stehen.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.