Der US-Dollar-Index (DXY) hat nach dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht für November bei 98,000 Punkten Halt gefunden. Die Daten bestätigten zwar die anhaltende Abkühlung des Arbeitsmarktes, fielen jedoch nicht schwach genug aus, um eine vorgezogene Zinssenkung der US-Notenbank auszulösen. Die Finanzmärkte rechnen nun frühestens im März oder April mit einer Lockerung der Geldpolitik. Fed-Gouverneur Christopher Waller betonte zuletzt einen schrittweisen Kurs in Richtung eines neutralen Zinsniveaus, wie der Devisenstratege Lee Hardman von MUFG berichtet.
„Der Dollar-Index hat auf dem Niveau von 98,000 Punkten Unterstützung gefunden, nachdem ein Versuch, diese Marke nach der Veröffentlichung des schwachen Arbeitsmarktberichts für November zu unterschreiten, gescheitert ist. Zwar lieferte der Bericht weitere Hinweise darauf, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften schwach bleibt und sich der US-Arbeitsmarkt weiter lockert, er wurde jedoch nicht als ausreichend schwach bewertet, um die aktuellen Pläne der Fed zu ändern, die Zinsen bei der nächsten FOMC-Sitzung im Januar unverändert zu lassen.“
„Die Zinserwartungen am US-Rentenmarkt für die FOMC-Sitzung im Januar haben sich weitgehend nicht verändert, es sind lediglich rund sieben Basispunkte an Zinssenkungen eingepreist. Mit der nächsten Zinssenkung der Fed wird frühestens bei den FOMC-Sitzungen im März oder April gerechnet. Ein langsameres Tempo bei Zinssenkungen zu Beginn des kommenden Jahres würde den US-Dollar zusätzlich stützen – zu einem Zeitpunkt, an dem sich die US-Wirtschaft voraussichtlich erholen dürfte. Treiber hierfür sind eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivität nach dem rekordlangen Regierungsstillstand im vierten Quartal sowie zusätzliche Wachstumsimpulse durch fiskalische Maßnahmen aus Präsident Trumps ‚One Big Beautiful Bill‘.“
„Der als taubenhaft geltende Fed-Gouverneur Christopher Waller, der Berichten zufolge weiterhin als Kandidat für den nächsten Vorsitz der US-Notenbank gilt, sprach sich gestern für weitere Zinssenkungen aus. Er erklärte, dass das aktuelle geldpolitische Niveau bis zu 100 Basispunkte über dem neutralen Zinssatz liege. Er befürwortet, den Leitzins ‚schrittweise‘ in Richtung dieses neutralen Niveaus zu senken. Zugleich betonte er jedoch, dass sich die Fed angesichts einer weiterhin über dem Ziel liegenden Inflation Zeit lassen könne und es ‚keine Eile‘ gebe. Der ‚sehr schwache‘ Arbeitsmarkt mit nahezu keinem Stellenwachstum liefere jedoch eine Rechtfertigung dafür, den Leitzins in Richtung neutral abzusenken.“