Die Goldpreise (XAU/USD) steigen am Dienstag, gestützt durch die allgemeine Schwäche des US-Dollars und erneute Bedenken hinsichtlich der fiskalischen Gesundheit der Vereinigten Staaten nach der Herabstufung der US-Staatsanleihen durch Moody’s am Freitag.
Das sichere Metall setzt seine Rallye vom Montag fort, unterstützt durch die sich verschlechternden Wachstumsaussichten für die größte Volkswirtschaft der Welt. Die Gold-Bullen zielen nun auf die wichtige psychologische Schwelle von 3.300 USD, wobei das Metall zum Zeitpunkt des Schreibens um 1,65 % gestiegen ist und nahe 3.280 USD handelt.
Obwohl die Gewinne durch einen Anstieg der US-Staatsanleihenrenditen und eine gegenseitige Senkung der Zölle zwischen den USA und China etwas gemildert wurden, bieten sich veränderte globale Handelsdynamiken und anhaltende politische Unsicherheiten weiterhin einen unterstützenden Hintergrund für das Edelmetall.
In der Zukunft wird die Abstimmung im Repräsentantenhaus am Mittwoch über Präsident Donald Trumps "One Big Beautiful" Steuerreform sowie die sich entwickelnden Erwartungen an die Geldpolitik der Federal Reserve voraussichtlich eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der kurzfristigen Goldpreisentwicklung spielen.
Gold (XAU/USD) versucht am Dienstag einen Rückschlag, steigt um über 1,5 % und handelt nahe 3.280 USD, während es die obere Grenze eines seit dem April-Allzeithoch gebildeten symmetrischen Dreiecks testet.
Der Preis nähert sich sowohl dem 20-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 3.288 USD als auch dem 23,6%-Fibonacci-Retracement-Level der YTD-Bewegung von Januar bis April bei 3.291 USD.
Trotz des jüngsten Abwärtsdrucks hat das Unterstützungsniveau von 3.200 USD standgehalten, was die untere Grenze des Dreiecks verstärkt und auf starkes Käuferinteresse in dieser Zone hinweist.
Der Relative Strength Index (RSI) bleibt neutral bei etwa 52,84, was auf einen Mangel an klarer Momentum-Neigung hinweist.
Gold (XAU/USD) Tageschart
Ein Ausbruch über 3.291 USD würde eine bullische Fortsetzung signalisieren und könnte den Weg zur erneuten Testung des Rekordhochs öffnen, während ein Durchbruch unter 3.200 USD die Struktur ungültig machen und tiefere Fibonacci-Unterstützungsniveaus bei 3.161 USD und 3.057 USD freilegen würde.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.