Auch bei möglichen Lockerungen der US-Sanktionen dürfte die russische Ölproduktion kaum deutlich steigen, da Vorgaben der OPEC+ und eine Auslastung nahe der Kapazitätsgrenze größere Zuwächse verhindern, merkt Rohstoffanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank an.
„Selbst wenn die US-Sanktionen gelockert würden, wäre kein deutlicher Anstieg des russischen Ölangebots zu erwarten, da Russland an die Produktionsziele der OPEC+ gebunden ist. Denkbar wäre lediglich, dass die russische Ölproduktion die derzeitige Lücke zum vereinbarten OPEC+-Produktionsvolumen schließt.“
„Den jüngsten Zahlen der IEA zufolge entspräche dies einem Plus von 200.000 Barrel pro Tag, während Schätzungen von OPEC und S&P Global Commodity Insights von rund 100.000 Barrel pro Tag ausgehen.“
„Da Russland vermutlich bereits nahe an seiner Kapazitätsgrenze produziert, ist ein deutlicher Produktionsanstieg kaum möglich, falls die OPEC+ ihre Förderziele im kommenden Jahr weiter anheben sollte. Nach IEA-Schätzungen liegt Russlands Produktionskapazität bereits unter dem vereinbarten Förderniveau.“