Das Paar NZD/USD handelt im frühen europäischen Handel am Montag seit sechs aufeinanderfolgenden Tagen im positiven Bereich um 0,6080. Steigende Wetten auf Zinssenkungen der Federal Reserve (Fed) belasten den US-Dollar (USD) gegenüber dem Neuseeland-Dollar (NZD). Die Fed-Vertreter werden später am Montag sprechen, darunter Raphael Bostic und Austan Goolsbee.
Die am Montag veröffentlichten Daten des Nationalen Statistikamts Chinas (NBS) zeigten, dass der Einkaufsmanager-Index (EMI) für das verarbeitende Gewerbe im Juni von 49,5 im Mai auf 49,7 gestiegen ist. Diese Zahl entspricht dem Marktkonsens. In der Zwischenzeit kletterte der NBS EMI für das nicht-verarbeitende Gewerbe im Juni auf 50,5 gegenüber 50,3 zuvor, was stärker ist als die Erwartung von 50,3. Die ermutigenden wirtschaftlichen Daten aus China bieten etwas Unterstützung für den China-Proxy Kiwi, da China ein wichtiger Handelspartner Neuseelands ist.
Darüber hinaus interpretierten die Anleger die Aussage von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell vor dem US-Kongress in der letzten Woche als dovish. Dies wiederum untergräbt weiterhin den Greenback und wirkt als Rückenwind für NZD/USD. Die Märkte haben laut dem CME FedWatch-Tool eine Wahrscheinlichkeit von fast 92,4% für eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt eingepreist, gegenüber 70% in der Vorwoche.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.