Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, sagte am Montag, dass die aktuelle Zinspolitik korrekt sei, fügte jedoch hinzu, dass sie alle Optionen offenhalten müssen aufgrund der Unsicherheit.
"Ich hoffe, dass es bis zum 9. Juli ein Handelsabkommen zwischen den USA und der EU gibt."
"Der Euro könnte eine Reservewährung sein, wenn Europa es richtig macht."
"Zweifel bezüglich der USA spiegeln sich im Dollar wider."
"Ich habe eine bemerkenswerte Verlangsamung der Inflation im Dienstleistungssektor gesehen."
"Der Konsum als Treiber hat nicht stattgefunden."
"Das Wachstum im 2. und 3. Quartal wird nahezu stagnieren."
"Konfrontation mit brutaler Unsicherheit."
Diese Kommentare erhielten von FXStreet ECB Speech Tracker eine neutrale Bewertung von 5,2 und führten nicht zu einer spürbaren Marktreaktion. Zum Zeitpunkt der Presse lag der EUR/USD bei 1,1727 und handelte damit leicht höher als am Vortag.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.