Das Paar NZD/USD verzeichnet am Donnerstag in der frühen asiatischen Sitzung moderate Gewinne nahe 0,5900. Die positiven Einzelhandelsumsatzdaten aus Neuseeland bieten dem Kiwi gegenüber dem US-Dollar (USD) Unterstützung. Händler werden die Reden von Vertretern der Federal Reserve (Fed) am Freitag im Auge behalten, darunter Alberto Musalem, Jeff Schmid und Lisa Cook.
Die Einzelhandelsumsätze Neuseelands waren im ersten Quartal (Q1) dieses Jahres stärker als erwartet, da Zinssenkungen die Verbrauchernachfrage und das Vertrauen verbessert haben. Die Einzelhandelsumsätze des Landes stiegen im Q1 um 0,8% im Vergleich zur vorherigen Lesung von 0,9%, so die offiziellen Daten, die am Freitag von Statistics New Zealand veröffentlicht wurden. Die positiven wirtschaftlichen Daten aus Neuseeland stützen den China-Proxy Kiwi, da China ein wichtiger Handelspartner Neuseelands ist.
Andererseits könnten die stärkeren US S&P Global Einkaufsmanagerindizes (EMIs) den Greenback stärken und das Paar nach unten ziehen. Fed-Gouverneur Christopher Waller sagte, dass die Märkte die Fiskalpolitik beobachten. Waller fügte hinzu, dass, wenn die Zölle nahe 10% liegen, die Wirtschaft für das zweite Halbjahr in guter Verfassung wäre und die Fed später im Jahr in der Lage sein könnte, die Zinsen zu senken. Laut dem CME FedWatch-Tool haben die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von fast 71% eingepreist, dass die Fed ihre Zinssätze in den nächsten beiden Sitzungen stabil halten wird.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.