Das Währungspaar USD/CAD bewegt sich während der asiatischen Sitzung am Freitag in einer engen Spanne und konsolidiert seine jüngsten starken Verluste auf dem niedrigsten Stand seit dem 17. September, den es am Vortag erreicht hat. Die Spotpreise werden derzeit um die Marke von 1,3770 gehandelt, nahezu unverändert für den Tag, und scheinen anfällig für einen weiteren Rückgang.
Der US-Dollar (USD) setzt seine relative Underperformance aufgrund der dovishen Erwartungen an die Federal Reserve (Fed) fort. Tatsächlich prognostizierte die US-Zentralbank nur eine weitere Zinssenkung im Jahr 2026. Kommentare von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell haben jedoch die Wetten auf weitere Zinssenkungen im nächsten Jahr angehoben, was zusammen mit dem vorherrschenden risikofreudigen Umfeld den sicheren Hafen Dollar weiterhin untergräbt und auf das USD/CAD-Paar drückt.
Der Kanadische Dollar (CAD) hingegen profitiert von dem hawkischen Signal der Bank of Canada (BoC), dass der Zinssenkungszyklus beendet ist. BoC-Gouverneur Tiff Macklem sagte am Mittwoch, dass der aktuelle Zinssatz etwa auf dem richtigen Niveau sei, um der Wirtschaft durch einen strukturellen Übergang einen Schub zu geben. Dies stellt eine signifikante Divergenz im Vergleich zur Fed dar und validiert den negativen Ausblick für das USD/CAD-Paar.
Allerdings könnte der steile Rückgang der Rohölpreise in dieser Woche, auf den niedrigsten Stand seit dem 21. Oktober, weitere Gewinne des rohstoffgebundenen Loonie begrenzen und helfen, die Verluste des Währungspaares zu begrenzen. Die Händler warten nun auf Reden von einflussreichen FOMC-Mitgliedern für einen Impuls später während der nordamerikanischen Sitzung. Nichtsdestotrotz bleiben der USD und das USD/CAD-Paar auf Kurs, um die dritten Verluste in Folge zu verzeichnen.
Die Schlüsselfaktoren, die den kanadischen Dollar beeinflussen, sind vor allem die Zinspolitik der Bank of Canada, der Ölpreis als Hauptexportgut sowie die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes. Auch das wirtschaftliche Verhältnis zu den USA spielt eine entscheidende Rolle.
Die Bank of Canada (BoC) übt erheblichen Einfluss auf den Kanadischen Dollar (CAD) aus, indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Dies wirkt sich auf die allgemeinen Zinssätze im gesamten Wirtschaftskreislauf aus. Das Hauptziel der BoC ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 1-3 % zu halten. Höhere Zinssätze wirken in der Regel stützend für den CAD, während quantitative Lockerungsmaßnahmen tendenziell eine abschwächende Wirkung auf die Währung haben.
Der Ölpreis spielt eine zentrale Rolle für den Wert des kanadischen Dollars. Als Kanadas wichtigstes Exportgut beeinflussen Preisschwankungen bei Erdöl den CAD unmittelbar. Steigt der Ölpreis, gewinnt auch der kanadische Dollar an Wert, da die Nachfrage nach der Währung steigt. Fällt der Ölpreis, gilt das Gegenteil. Hohe Ölpreise führen zudem häufig zu einer positiven Handelsbilanz, was den CAD zusätzlich stützt.
Inflation wurde traditionell als Bedrohung für Währungen angesehen, da sie deren Kaufkraft schmälert. Doch in einer globalisierten Welt mit gelockerten Kapitalverkehrskontrollen zeigt sich ein anderes Bild: Höhere Inflation zwingt Zentralbanken oft dazu, die Zinssätze anzuheben. Dies wiederum lockt internationale Investoren an, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen, was die Nachfrage nach der heimischen Währung erhöht – wie im Fall des kanadischen Dollars.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen dienen als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und können den kanadischen Dollar spürbar beeinflussen. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Beschäftigungszahlen sowie Konsumentenstimmungsumfragen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Eine robuste wirtschaftliche Lage stärkt den kanadischen Dollar. Sie lockt nicht nur vermehrt ausländische Investitionen an, sondern könnte die Bank of Canada dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was den CAD weiter stützt. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen dürften zu einer Abwertung der Währung führen.