Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) erreichte am Donnerstag ein neues Rekordhoch, da Anleger aus unter Druck geratenen Technologiewerten in Aktien wechselten, die enger mit dem Wirtschaftswachstum verbunden sind, nach der neuesten Zinssenkung der Federal Reserve (Fed). Visa (V) half, den Dow nach einem Analysten-Upgrade nach oben zu treiben, während der S&P 500 nahezu unverändert blieb und der Nasdaq nachgab, als Händler einen scharfen Rückgang bei großen Technologiewerten verarbeiteten.
Die enttäuschenden Einnahmen von Oracle (ORCL), die höhere Ausgabenprognose und der stark negative freie Cashflow erschütterten die Märkte und verstärkten die Bedenken darüber, wie schnell Unternehmen von großen KI-Investitionen profitieren können. Die Aktie fiel um 12%, was andere KI-bezogene Werte nach unten zog und die Debatte anheizte, ob der rasante Anstieg des Sektors die kurzfristigen Fundamentaldaten übertroffen hat. Analysten senkten die Kursziele und wiesen auf Unsicherheiten bezüglich des künftigen Weges von Oracle hin.
In der Zwischenzeit unterstützten niedrigere Zinssätze zyklische und Small-Cap-Aktien, was den Russell 2000 zu einem intraday Rekord neben dem Dow trieb. Anleger erwogen die Möglichkeit einer 'Santa Claus Rally' zum Jahresende, auch wenn einige Strategen vor potenziellen Gegenwinden in den Jahren 2025–2026 warnten, einschließlich Ermüdung im KI-Sektor, politischen Veränderungen und einem Wechsel in der Fed-Führung.
Außerhalb der Aktienmärkte stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe nach der Feiertagszeit deutlich an, während die fortlaufenden Anträge stark zurückgingen. In Unternehmensnachrichten stellte OpenAI sein neues GPT-5.2-Modell vor, das darauf abzielt, die Produktivitätsfunktionen zu verbessern. Gleichzeitig gab Rivian bekannt, dass es einen eigenen KI-Chip entwickelt, um die Abhängigkeit von Nvidia zu verringern und seinen Fahrplan für autonomes Fahren zu beschleunigen.

Der Dow Jones Industrial Average, einer der ältesten Aktienindizes der Welt, setzt sich aus 30 der am häufigsten gehandelten US-Unternehmen zusammen. Er ist kursgewichtet, was ihm Kritik einbrachte, da er weniger repräsentativ ist als breitere Indizes wie der S&P 500.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) wird von vielen Faktoren beeinflusst. Haupttreiber sind die Unternehmensgewinne, die in den Quartalsberichten der im Index vertretenen Unternehmen offengelegt werden. Auch makroökonomische Daten aus den USA und weltweit tragen zur Anlegerstimmung bei. Zinssätze, die von der Federal Reserve festgelegt werden, haben ebenfalls Einfluss auf den DJIA, da sie die Kreditkosten beeinflussen, auf die viele Unternehmen stark angewiesen sind.
Die Dow-Theorie, entwickelt von Charles Dow, ist eine Methodik zur Identifizierung von Markttrends. Dabei wird die Richtung des Dow Jones Industrial Average (DJIA) und des Dow Jones Transportation Average (DJTA) verglichen. Beide Indizes müssen in dieselbe Richtung tendieren, um einen Trend zu bestätigen. Die Theorie unterscheidet drei Phasen: Akkumulation, öffentliche Teilnahme und Distribution.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) kann auf verschiedene Weise gehandelt werden. Eine Möglichkeit sind börsengehandelte Fonds (ETFs), die es Anlegern ermöglichen, den DJIA als einzelnes Wertpapier zu handeln, ohne Aktien aller 30 im Index enthaltenen Unternehmen zu kaufen. Ein bekanntes Beispiel ist der SPDR Dow Jones Industrial Average ETF (DIA). DJIA-Futures-Kontrakte ermöglichen es Händlern, auf den zukünftigen Wert des Index zu spekulieren, während Optionen das Recht bieten, den Index zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Investmentfonds bieten eine diversifizierte Anlagemöglichkeit, indem sie ein Portfolio von DJIA-Aktien abbilden.