Investing.com - Der Preis des Ripple-Tokens XRP stieg am Donnerstag sprunghaft an. Der Grund: Grayscale, einer der weltweit größten Anbieter von Krypto-Investmentprodukten, kündigte den Start eines neuen Trusts an, der akkreditierten Investoren erstmals direkten Zugang zu XRP ermöglicht. Diese Meldung trieb den XRP-Kurs um fast 9 % in die Höhe, bevor er sich bei einem Plus von rund 5 % einpendelte und zuletzt bei 56 Cent pro Coin gehandelt wurde.
Grayscale ist ein bekannter Name im Krypto-Bereich. Der neue XRP-Trust stellt eine Möglichkeit dar, in XRP zu investieren, ohne den Coin direkt kaufen zu müssen. Das könnte insbesondere für institutionelle Investoren attraktiv sein, die regulierte Wege suchen, um ihr Portfolio um Kryptowährungen zu erweitern. Dabei wird der Trust nicht wie herkömmliche Aktien oder ETFs (Exchange Traded Funds) an Börsen gehandelt, sondern "over the counter" (OTC). OTC-Handel bezeichnet Transaktionen, die außerhalb der offiziellen Börsen direkt zwischen Käufern und Verkäufern, häufig über Broker, abgewickelt werden. Das birgt jedoch das Risiko, dass der Preis des Trusts vom tatsächlichen Wert der zugrunde liegenden Vermögenswerte abweichen kann.
Diversifikation und reale Anwendungsfälle im Fokus
Rayhaneh Sharif-Askary, Leiterin der Produktforschung bei Grayscale, betonte in einem Statement die zunehmende Bedeutung von XRP im globalen Finanzverkehr: „Da Krypto-Investoren über Bitcoin und Ethereum hinaus diversifizieren, glauben wir an ein Engagement in Protokollen, die reale Probleme lösen. XRP kann Friktionen im internationalen Zahlungsverkehr reduzieren und mehr Effizienz in einer sich entwickelnden globalen Wirtschaft ermöglichen.“
XRP wurde vor allem für schnelle und kostengünstige grenzüberschreitende Zahlungen entwickelt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kryptowährungen, die hauptsächlich als Spekulationsobjekte gesehen werden, hat XRP einen praktischen Anwendungsfall. Ripple, das Unternehmen hinter XRP, arbeitet mit Banken und Finanzinstitutionen weltweit zusammen, um internationale Zahlungen zu optimieren. Das hebt XRP von anderen Projekten ab, die oft keinen so klar definierten Nutzen haben.
Rückblick auf Ripple vs. SEC
Ripple errang im vergangenen Sommer einen Teilsieg in seinem langwierigen Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission). Drei Jahre lang stritt Ripple mit der SEC um die Klassifizierung von XRP. Der Vorwurf: XRP sei ein unregistriertes Wertpapier, dessen Verkauf gegen das US-Wertpapierrecht verstoße.
Im Juli entschied US-Bezirksrichterin Analisa Torres, dass XRP nicht als Wertpapier gilt, wenn es an Kleinanleger auf Börsen verkauft wird. Bei institutionellen Investoren jedoch sieht die Sache anders aus: Hier handelt es sich um ein nicht registriertes Wertpapierangebot, was rechtliche Folgen nach sich zieht. Diese Entscheidung wurde in der Krypto-Community als richtungsweisend gefeiert, da sie erstmals für Klarheit sorgte, wie Tokenverkäufe rechtlich behandelt werden.
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