Trump schickt Militär nach Portland - Demokraten sprechen von Provokation

Reuters
Aktualisiert um
Mitrade Team
coverImg
Quelle: DepositPhotos

- US-Präsident Donald Trump hat die Entsendung des Militärs in die Stadt Portland im Bundesstaat Oregon angeordnet und damit heftigen Widerspruch von örtlichen Politikern ausgelöst. Die Truppen sollen dort Einrichtungen der Bundeseinwanderungsbehörde ICE vor "inländischen Terroristen" schützen, wie Trump am Samstag über soziale Medien mitteilte. Er habe sie ermächtigt, "wenn nötig, mit voller Härte" vorzugehen. Die Gouverneurin von Oregon und der Bürgermeister von Portland, beide Demokraten, wiesen die Anordnung umgehend zurück. "Es gibt keinen Aufstand, keine Bedrohung der nationalen Sicherheit und keinen Grund für den Einsatz von Militär in unserer größten Stadt", sagte Gouverneurin Tina Kotek.

Das US-Verteidigungsministerium bestätigte, man stehe bereit, auf Anweisung des Präsidenten zu handeln. Unklar blieb zunächst, ob es sich um die Nationalgarde oder reguläre Truppen handelt. Eine Sprecherin des Heimatschutzministeriums erklärte, die Beamten der Einwanderungsbehörde ICE müssten angesichts von Protesten gegen Razzien geschützt werden. "Wir werden das nicht dulden. Diese Regierung meint es ernst", sagte sie dem Sender Fox News.

Die Anordnung des Präsidenten steht im Widerspruch zu offiziellen Kriminalitätsstatistiken. Demnach ist die Gewaltkriminalität in Portland in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 zurückgegangen, die Zahl der Tötungsdelikte sank um 51 Prozent. Hintergrund der Spannungen sind landesweite Proteste gegen die verschärfte Einwanderungspolitik Trumps. Kürzlich wurde bei einer Schießerei auf eine ICE-Einrichtung in Dallas ein Mensch getötet.

Demokratische Politiker warfen Trump vor, nach dem gleichen Muster wie 2020 vorzugehen, um Konflikte zu provozieren. Damals hatte Trump während der monatelangen Proteste nach der Tötung von George Floyd bereits Bundesbeamte nach Portland entsandt, was die Lage Kritikern zufolge eher anheizte als beruhigte. Trump hatte die antifaschistische Bewegung "Antifa" vergangene Woche per Dekret zu einer "inländischen Terrororganisation" erklärt. US-Strafverfolgungsbehörden zufolge gab es in den USA jedoch bislang keinen Terrorvorfall, der mit der Antifa in Verbindung gebracht wird.

Der oben präsentierte Inhalt, ob von einer Drittpartei oder nicht, wird lediglich als allgemeiner Rat betrachtet. Dieser Artikel sollte nicht als enthaltend Anlageberatung, Investitionsempfehlungen, ein Angebot oder eine Aufforderung für jegliche Transaktionen in Finanzinstrumenten ausgelegt werden.

goTop
quote
Finden Sie diesen Artikel nützlich?
Verwandte Artikel
placeholder
Trump-Regierung will Berichterstattung über Militär kontrollierenWashington, 22. Sep (Reuters) - Die US-Regierung von Präsident Donald Trump schränkt die Berichterstattung über das Militär ein und verlangt von Medien, keine Informationen ohne vorherige Genehmigung zu veröffentlichen. Journalisten, die ohne Genehmigung Informationen veröffentlichen, droht der Entz...
Autor  Reuters
Mo. 22.Sep
Washington, 22. Sep (Reuters) - Die US-Regierung von Präsident Donald Trump schränkt die Berichterstattung über das Militär ein und verlangt von Medien, keine Informationen ohne vorherige Genehmigung zu veröffentlichen. Journalisten, die ohne Genehmigung Informationen veröffentlichen, droht der Entz...
placeholder
Meyer Burger vor dem Aus - 600 Beschäftigten in Deutschland gekündigtDüsseldorf, 17. Sep (Reuters) - Der insolvente Solarmodul-Hersteller Meyer BurgerMBTN.S ist bei der Suche nach einem Investor nicht fündig geworden und hat seinen rund 600 Beschäftigten in Deutschland und den verbliebenen 45 in der Schweiz gekündigt. Aus heutiger Sicht bestehe keine realistische Cha...
Autor  Reuters
Mi. 17.Sep
Düsseldorf, 17. Sep (Reuters) - Der insolvente Solarmodul-Hersteller Meyer BurgerMBTN.S ist bei der Suche nach einem Investor nicht fündig geworden und hat seinen rund 600 Beschäftigten in Deutschland und den verbliebenen 45 in der Schweiz gekündigt. Aus heutiger Sicht bestehe keine realistische Cha...
placeholder
PBoC setzt USD/CNY-Referenzkurs auf 7,1027 ggü. 7,1056 festDie People's Bank of China (PBOC) legte den USD/CNY-Leitkurs für die kommende Handelssitzung am Dienstag auf 7,1027 fest, verglichen mit dem Vortagesfixing von 7,1056 und 7,1159 Schätzungen von Reuters
Autor  FXStreet
Di. 16.Sep
Die People's Bank of China (PBOC) legte den USD/CNY-Leitkurs für die kommende Handelssitzung am Dienstag auf 7,1027 fest, verglichen mit dem Vortagesfixing von 7,1056 und 7,1159 Schätzungen von Reuters
placeholder
Sieg und einstweilige Niederlage für Trump im Ringen um die US-NotenbankWashington, 16. Sep (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat seinen künftigen Einfluss auf die US-Notenbank Federal Reserve ausgebaut, zugleich aber einen juristischen Rückschlag erlitten. Der US-Senat bestätigte am Montag den von Trump nominierten Stephen Miran als neues Mitglied im Gouverneursrat...
Autor  Reuters
Di. 16.Sep
Washington, 16. Sep (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat seinen künftigen Einfluss auf die US-Notenbank Federal Reserve ausgebaut, zugleich aber einen juristischen Rückschlag erlitten. Der US-Senat bestätigte am Montag den von Trump nominierten Stephen Miran als neues Mitglied im Gouverneursrat...
placeholder
Trump kündigt erneut Zölle auf Halbleiter-Importe anWashington, 05. Sep (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat Zölle auf Halbleiter-Importe von außerhalb der USA produzierenden Unternehmen angekündigt. Seine Regierung werde "sehr bald" Zölle auf Chips und Halbleiter einführen, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) vor einem Abendessen mit V...
Autor  Reuters
Fr. 05.Sep
Washington, 05. Sep (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat Zölle auf Halbleiter-Importe von außerhalb der USA produzierenden Unternehmen angekündigt. Seine Regierung werde "sehr bald" Zölle auf Chips und Halbleiter einführen, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) vor einem Abendessen mit V...