In einem Kommentar, der in The Times veröffentlicht wurde, argumentierte Swati Dhingra, Entscheidungsträgerin der Bank of England (BoE), dass die Schocks, die die hohe Inflation im Vereinigten Königreich antreiben, nachlassen werden und dass man nicht übermäßig vorsichtig beim Senken der Zinssätze sein sollte.
Dhingra fügte weiter hinzu, dass das Vereinigte Königreich nicht unter mehr Lebensmittelinflation leidet als seine Mitbewerber und stellte fest, dass die Löhne eine geringere Rolle im Verbraucherpreisindex (VPI) für Dienstleistungen spielen.
Diese Kommentare erhielten von FXStreet BoE Speech Tracker eine dovishen Bewertung von 2,0. Dennoch klammert sich GBP/USD in der amerikanischen Sitzung an die täglichen Erholungsgewinne nahe 1,3400.
Die Bank of England (BoE) legt die Geldpolitik Großbritanniens fest. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität mit einer Inflationsrate von 2 %. Änderungen des Leitzinses wirken sich unmittelbar auf den Wert des britischen Pfunds aus.
Wenn die Inflation das Ziel der Bank of England übersteigt, reagiert sie mit Zinserhöhungen, was es für Privatpersonen und Unternehmen teurer macht, Kredite aufzunehmen. Dies ist positiv für das Pfund, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für globale Investoren attraktiver machen.
In Krisenzeiten greift die Bank of England zu außergewöhnlichen Maßnahmen wie der sogenannten quantitativen Lockerung (Quantitative Easing, QE). Diese Politik wird angewandt, wenn Zinssenkungen nicht ausreichen, um das Finanzsystem wieder in Gang zu bringen. QE bedeutet, dass die Bank of England große Mengen an Geld druckt, um Vermögenswerte – in der Regel Staatsanleihen oder hoch bewertete Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstituten zu kaufen. Dies soll die Kreditvergabe ankurbeln, hat jedoch oft zur Folge, dass das Pfund Sterling an Wert verliert.
Die sogenannte Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenstück zur quantitativen Lockerung (QE) und wird in Phasen einer erstarkenden Wirtschaft und steigender Inflation angewendet. Während die Bank of England im Rahmen von QE Staats- und Unternehmensanleihen erwirbt, um die Kreditvergabe anzukurbeln, stellt sie bei QT diese Käufe ein und reinvestiert fälliges Kapital aus bereits gehaltenen Anleihen nicht. QT gilt in der Regel als förderlich für die Stabilität des britischen Pfunds.