Gold hält Gewinne, da sich ein Handelskrieg auf Augenhöhe abzeichnet

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  • Gold legte am Montag um über 1 % zu, nachdem US-Präsident Trump erklärte, es sei zu spät für China, Mexiko und Kanada, die am Dienstag in Kraft tretenden Zölle noch abzuwenden.


  • Kanada wird ab Dienstag Vergeltungszölle von 25 % erheben, während China ab dem 10. März Zölle von 15 % auf US-amerikanische Agrarprodukte verhängen wird.


  • Die US-Renditen gaben am Dienstag erneut nach und erreichten mit 4,11 % ein Fünfmonatstief.


Der Goldpreis (XAU/USD) steigt leicht und notiert am Dienstag zum Zeitpunkt der Berichterstattung bei rund 2.910 USD, nachdem er am Vortag um über 1 % zugelegt hatte.


Der jüngste Anstieg erfolgte, nachdem US-Präsident Donald Trump am Montag bestätigte, dass die geplanten Zölle gegen Kanada, Mexiko und China umgesetzt werden. Am Montag spekulierten die Märkte noch darüber, ob Trump angesichts der Verhandlungsbemühungen der betroffenen Länder eine Verlängerung der Frist für die Zollerhebung in Betracht ziehen könnte. Doch es schien zu spät – Präsident Trump hielt an seiner Entscheidung fest, die angekündigten Zölle ab Dienstag in Kraft zu setzen.


Gegenzölle aus Kanada und China lassen nicht auf sich warten.


Kanada und China haben bereits Gegenmaßnahmen gegen die einseitigen US-Zölle angekündigt. In einer Erklärung aus dem Büro des kanadischen Premierministers Justin Trudeau wurde bestätigt, dass Kanada ab Dienstag Vergeltungszölle auf US-Importe erheben wird, falls die US-Zölle in Kraft treten. „Kanada wird zunächst Zölle von 25 % auf US-Importe im Wert von 30 Milliarden CAD ab Dienstag einführen“, hieß es in der Erklärung. Weitere Zölle auf Waren im Wert von 125 Milliarden CAD werden in 21 Tagen folgen.


Gleichzeitig gab das chinesische Handelsministerium am frühen Dienstag bekannt, dass es zusätzliche Zölle von bis zu 15 % auf wichtige landwirtschaftliche Produkte aus den USA verhängen wird, darunter Hühnchen, Schweinefleisch, Soja und Rindfleisch. Diese Zölle sollen am 10. März in Kraft treten.


US-Renditen fallen auf Fünfmonatstief.


Während sich dieser Handelskonflikt weiter verschärft, geraten die US-Renditen erneut unter Druck. Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe fiel am Dienstag im frühen asiatischen Handel auf 4,11 %, den niedrigsten Stand seit Mitte Oktober.


Täglicher Marktüberblick: Flucht in sichere Häfen


Auf geopolitischer Ebene berichtet Bloomberg, dass ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter bestätigt habe, dass die USA sämtliche Militärhilfe für die Ukraine vorübergehend aussetzen.


Nach den Entwicklungen am Montag zeigt das CME FedWatch Tool, dass die Markterwartungen für eine Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) bis Juni weiter gestiegen sind. Die Wahrscheinlichkeit liegt derzeit bei 85,6 %, während nur noch eine 14,4 %-Chance besteht, dass die Zinsen unverändert bleiben.


Unterdessen berichtet Reuters, dass eine Reihe aktueller US-Wirtschaftsdaten auf wieder aufkeimende Inflation bei gleichzeitig nachlassender wirtschaftlicher Aktivität hinweisen. Dies schürt Sorgen, dass die größte Volkswirtschaft der Welt in eine Stagflationsphase eintreten könnte.


Technische Analyse: Ein langer Weg nach oben


Gold setzt seine Gewinne vom Montag zu Beginn der europäischen Handelssitzung am Dienstag fort. Die Handelsspannen um die täglichen Pivot-Punkte haben sich verengt, was die aktuelle Unsicherheit unter Investoren nach dem Rückgang der Vorwoche bestätigt. Ein Ausbruch in beide Richtungen bleibt möglich, doch die Unsicherheiten rund um den sich abzeichnenden Handelskonflikt dürften Gold weiterhin stützen.


Der tägliche Pivot-Punkt bei 2.879 USD sowie der tägliche R1-Widerstand bei 2.903 USD bieten aktuell eine solide Unterstützung, um einen weiteren Anstieg des Goldpreises zu ermöglichen. Sollte Gold genügend Momentum aufbauen, könnte der tägliche R2-Widerstand bei 2.917 USD die letzte Hürde vor dem Rekordhoch von 2.956 USD, das am 24. Februar erreicht wurde, darstellen.


Auf der Unterseite dient neben dem Pivot-Punkt bei 2.879 USD und dem R1-Widerstand bei 2.903 USD insbesondere die S1-Unterstützung bei 2.866 USD, die mit dem Tief vom Donnerstag übereinstimmt, als entscheidende Haltemarke. Sollte es den Bullen nicht gelingen, diesen Bereich zu verteidigen, könnte sich der Abwärtstrend fortsetzen. In diesem Fall dürfte die S2-Unterstützung bei 2.842 USD als nächste wichtige Auffangzone fungieren.


XAU/USD: Daily Chart

XAU/USD: Daily Chart

Der oben präsentierte Inhalt, ob von einer Drittpartei oder nicht, wird lediglich als allgemeiner Rat betrachtet. Dieser Artikel sollte nicht als enthaltend Anlageberatung, Investitionsempfehlungen, ein Angebot oder eine Aufforderung für jegliche Transaktionen in Finanzinstrumenten ausgelegt werden.

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