Gold (XAU/USD) steigt am Donnerstag leicht an und profitiert von den eskalierenden globalen Handelskonflikten, da die jüngsten Zollankündigungen von US-Präsident Trump die Anleger wieder für Goldbarren als traditionelle sichere Anlage interessieren.
Zum Zeitpunkt der Erstellung wird XAU/USD bei etwa 3.325 USD gehandelt, wobei anhaltende Zollbedrohungen – die neuesten Ziele waren Brasilien und Kupferprodukte – den Goldpreis kurzfristig stützen.
Händler blicken auf den nächsten fundamentalen Katalysator, die US-Arbeitslosenantragsdaten, die für 12:30 GMT angesetzt sind. Dieser Bericht, der vom US-Arbeitsministerium veröffentlicht wird, misst die Anzahl der Personen, die neue und fortlaufende Anträge auf staatliche Arbeitslosenunterstützung stellen, und kann Einblicke in die Gesundheit des US-Arbeitsmarktes geben.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung werden auf 235.000 geschätzt, ein leichter Anstieg von 233.000 in der Vorwoche, und die fortlaufenden Anträge auf 1,98 Millionen. Diese Zahlen sind wichtige Indikatoren für den Arbeitsmarkt, da die Federal Reserve eine datengestützte Politik verfolgt. Äußerungen von Fed-Vertretern Alberto Musalem, Christopher Waller und Mary C. Daly werden heute auf mögliche politische Signale hin genau beobachtet.
Gold (XAU/USD) Tageschart.
Aus technischer Sicht testet Gold die obere Kante eines symmetrischen Dreiecksmusters, wobei der 20-Tage-Simple Moving Average (SMA) derzeit bei 3.344 USD Widerstand bietet.
Zum Zeitpunkt der Erstellung schwebt XAU/USD über dem 50-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 3.323 USD.
Wichtige Unterstützung liegt an der psychologischen Marke von 3.300 USD und dem 38,2%-Fibonacci-Retracement-Niveau des Anstiegs im April bei 3.292 USD. Darüber hinaus zeigt der Relative Strength Index (RSI), der sich nahe der neutralen Marke von 49 bewegt, eine Unentschlossenheit im Markt. In der Zwischenzeit wird unmittelbarer Widerstand beim 20-Tage-SMA von 3.344 USD gesehen.
Eine entscheidende Bewegung unter die wichtige Marke von 3.300 USD könnte zusätzlichen Verkaufsdruck eröffnen, der auf die 50%-Fibonacci-Retracement-Zone abzielt und möglicherweise weiteren technischen Verkaufsdruck nach sich zieht.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.