Der Ölmarkt reagierte am frühen Morgen auf Medienberichte, wonach Israel einen Angriff auf iranische Atomanlagen planen könnte, wie die ING-Rohstoffanalysten Warren Patterson und Ewa Manthey anmerken.
„Die Nachrichten, die auf US-Geheimdienstinformationen beruhen, könnten eine erhebliche Eskalation signalisieren und den Ölmarkt dazu veranlassen, eine größere geopolitische Risikoprämie für die Region einzupreisen. Eine solche Eskalation würde nicht nur die iranische Versorgung gefährden, sondern auch große Teile der Region insgesamt.
„Da die NYMEX WTI zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts jedoch nur um etwas mehr als 2 % gestiegen ist, scheint der Markt von diesen Berichten nicht völlig überzeugt zu sein - zumindest vorläufig. Der Iran produziert derzeit etwa 3,35 Mio. b/d Rohöl. Es gibt indirekte Nukleargespräche zwischen den USA und dem Iran, die, wenn sie erfolgreich sind, dem Markt weiteren Auftrieb geben könnten. Diesen Gesprächen scheint jedoch die Luft auszugehen.“
„Die über Nacht vom American Petroleum Institute veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die US-Rohöllagerbestände in der letzten Woche um 2,5 Mio. Barrel gestiegen sind. Die Bestandsveränderungen bei den Raffinerieprodukten waren konstruktiver, da die Benzin- und Destillatbestände um 3,2 Mio. Barrel bzw. 1,4 Mio. Barrel zurückgingen. Die Bestandsdaten deuten weiterhin auf eine Verschärfung des Marktes für Mitteldestillate hin. Aus den Daten der Energy Information Administration (EIA) von letzter Woche ging bereits hervor, dass die US-Destillatbestände für diese Jahreszeit auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren sind.“