Gold (XAU/USD) gewinnt am Freitag wieder an Aufwärtsmomentum nach einem starken Rückgang am Vortag, nachdem es das Allzeithoch von 4.059 USD am Mittwoch erneut getestet hat. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts schwebt XAU/USD bei etwa 3.990 USD, was einem Anstieg von fast 0,30 % entspricht, nachdem es sich von einem intraday Tief bei etwa 3.947 USD erholt hat.
Der Rückgang von den Rekordhöhen wurde hauptsächlich durch Gewinnmitnahmen und nachlassende geopolitische Risiken infolge eines von den USA vermittelten Friedensplans für Gaza verursacht. Diese Entwicklung reduzierte einige der geopolitischen Spannungen und veranlasste die Investoren, Gewinne zu sichern.
Der breitere Trend begünstigt weiterhin die Aufwärtsbewegung, da Investoren in Gold Zuflucht suchen angesichts globaler wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten, gepaart mit einem dovishen Ausblick der Federal Reserve (Fed). Anhaltende geopolitische Risiken, einschließlich des langwierigen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine, sowie Bedenken über die laufende US-Regierungsstilllegung untermauern die sichere Hafenattraktivität des Metalls.
Gleichzeitig helfen stetige Käufe durch Zentralbanken und robuste Zuflüsse in Gold-ETFs, den rekordbrechenden Anstieg des Metalls aufrechtzuerhalten, wodurch es auf dem Weg zu einem achten wöchentlichen Gewinn in Folge bleibt.
Gold zeigt ein starkes Erholungsmomentum, nachdem es die Unterstützung bei 3.950 USD getestet hat. Das Metall testet nun den Widerstandsbereich von 3.995-4.000 USD, der mit dem 21-Perioden Simple Moving Average (SMA) übereinstimmt.
Wenn es den Bullen gelingt, das Momentum über 3.980 USD aufrechtzuerhalten, erscheint ein weiterer Anstieg in Richtung des Bereichs von 4.020–4.030 USD wahrscheinlich, was die Tür für einen möglichen erneuten Test des Allzeithochs und möglicherweise neues Rekordterritorium öffnet.
Ein Scheitern, die psychologische Barriere von 4.000 USD zu überwinden, könnte jedoch einen kurzfristigen Rückgang in Richtung der unmittelbaren Unterstützung bei 3.950 USD auslösen, gefolgt vom 50-Perioden SMA bei etwa 3.933 USD und tieferen Verlusten in Richtung 3.900 USD. Der Relative Strength Index (RSI) liegt derzeit bei etwa 53 und zeigt neutrales Momentum mit Raum für beide Seiten, um kurzfristig die Kontrolle zu übernehmen.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.