Die Indische Rupie (INR) fällt am Mittwoch zu Beginn auf den niedrigsten Stand seit einem Monat gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar springt auf fast 86,55, obwohl der US-Dollar gegenüber seinen G7-Pendants schwächelt, was auf eine erhebliche Schwäche der Indischen Rupie hindeutet.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts handelt der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, auf einem schwachen Niveau nahe dem zweiwöchigen Tief von etwa 97,40, das am Dienstag verzeichnet wurde.
Das USD/INR-Paar setzt seine Gewinnsträhne am Mittwoch für den fünften Handelstag fort, da ausländische institutionelle Investoren (FIIs) weiterhin ihre Investitionen in indischen Aktienmärkten reduzieren.
Bisher in diesem Monat haben FIIs Aktien im Wert von 22.185,90 Crores verkauft. Am Dienstag betrug die Verkaufszahl der FIIs 22.185,90. Der unaufhörliche Verkauf durch FIIs in indischen Aktien wird durch moderates Wachstum der vierteljährlichen Gewinne von Indien Inc. und Unklarheiten über den globalen Handelsfluss angetrieben, da die Zollfrist der Vereinigten Staaten (US) am 1. August naht.
Indiens große Unternehmen haben im ersten Quartal des Jahres ein gedämpftes Wachstum verzeichnet. Von dem Öl- und Telekommunikationsgiganten Reliance bis hin zu führenden Privatbanken konnten die Unternehmen die Investoren nicht beeindrucken. In der Zwischenzeit hat die Lebensmittel-Liefer- und Quick Commerce (QC)-Plattform Eternal in allen ihren Segmenten ein beeindruckendes Umsatzwachstum gezeigt.
USD/INR springt am Mittwoch auf fast 86,60, den höchsten Stand seit einem Monat. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bullish, da der 20-Tage exponentiell gleitende Durchschnitt (EMA) um 86,11 ansteigt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) springt auf fast 60,00. Ein frisches bullishes Momentum würde entstehen, wenn der RSI über dieses Niveau hinaus bricht.
Nach unten wird der 50-Tage EMA nahe 85,85 als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 23. Juni nahe 87,00 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.