USD/CHF zieht sich zurück, nachdem im vorherigen Handel mehr als 2% Gewinn verzeichnet wurden, und notiert während der asiatischen Handelsstunden am Dienstag bei etwa 0,8430. Der Rückgang erfolgt, da der US-Dollar (USD) nachgibt, möglicherweise aufgrund einer technischen Korrektur.
Der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen abbildet, notiert zum Zeitpunkt der Erstellung bei etwa 101,50. Die Anleger richten nun ihr Augenmerk auf den bevorstehenden US-Verbraucherpreisindex (VPI) für April, der später am Tag veröffentlicht wird. Analysten erwarten, dass der Headline-VPI von -0,1% auf 0,3% im Monatsvergleich ansteigt, während auch der Kern-VPI voraussichtlich von 0,1% auf 0,3% steigen wird. Die Jahreszahlen für beide Kennzahlen werden voraussichtlich unverändert bleiben.
Der frühere Anstieg des USD/CHF-Paares wurde durch positive Entwicklungen in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China angetrieben. Am Wochenende erreichten die beiden Nationen in der Schweiz eine vorläufige Vereinbarung, die darauf abzielt, die Zölle erheblich zu senken – ein Schritt, der als potenzieller Fortschritt zur Entspannung der Handels Spannungen angesehen wird. Im Rahmen der Vereinbarung wird die US-Seite die Zölle auf chinesische Waren von 145% auf 30% senken, während China die Zölle auf US-Importe von 125% auf 10% reduzieren wird. Das Abkommen hat die Marktstimmung angehoben und wird als Schritt zur Stabilisierung der globalen Handelsbeziehungen betrachtet.
Die Entspannung der Handels Spannungen hat einen Wechsel zu riskanteren Anlagen gefördert, was den sicheren Hafen Schweizer Franken (CHF) belastet. Darüber hinaus stieg die Rendite der 10-jährigen Schweizer Staatsanleihe auf etwa 0,37%, was mit einem globalen Anstieg der Kreditkosten einhergeht, da die Risikobereitschaft der Anleger zunahm.
Die Gewinne bei den Schweizer Renditen wurden jedoch durch steigende Erwartungen an eine weitere geldpolitische Lockerung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) begrenzt. In der vergangenen Woche bekräftigte der Präsident der SNB, Schlegel, die Bereitschaft der Bank, am Devisenmarkt zu intervenieren und die Zinssätze zu senken – möglicherweise in den negativen Bereich – falls die Inflation weiterhin unter dem Zielwert bleibt.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.