GBP/USD startete den Donnerstag mit einem frühen Gewinn, der durch die Bank of England (BoE) angeheizt wurde, die dem Markt eine weithin erwartete Zinssenkung um einen Viertelpunkt lieferte. Allerdings verschwand der bullishen Momentum hinter dem Pfund Sterling schnell, als sich die Märkte auf Handelsnachrichten aus den Vereinigten Staaten (US) konzentrierten. Die Anleger hoffen auf schnelle Fortschritte bei den Handelsabkommen der US, die es ermöglichen, von der eigenen, selbst auferlegten Zollpolitik abzurücken.
Die Marktstimmung blieb fest auf der hohen Seite und stärkte den US-Dollar (USD), nachdem die Trump-Administration ein bevorstehendes Handelsabkommen zwischen den US und dem Vereinigten Königreich (UK) angekündigt hatte, das es dem UK ermöglichen wird, steile "reziproke" Zölle auf Dauer zu vermeiden, die am 9. Juli wieder in Kraft treten sollen, nachdem Präsident Trump vorübergehend von seinen eigenen 'Befreiungstag'-Zöllen abgerückt war. Ein umfassender Zoll von 10 % soll weiterhin auf alle Importe aus dem UK in die US erhoben werden, was die Marktstimmung in naher Zukunft beeinträchtigen könnte.
Wichtige Importe, wie raffiniertes Ethanol, haben von der Trump-Administration eine vollständige Aussetzung der Zölle erhalten. Laut verfügbaren Daten hat die US seit mindestens 15 Jahren kein raffiniertes Ethanol mehr aus dem UK importiert.
GBP/USD hat sich in einen zweiten Verlusttag ausgeweitet und weitere ein Drittel Prozent verloren, wodurch es wieder in die Region unter 1,3250 abrutschte. Das Paar hat in dieser Woche schnell den Halt bei 1,3300 verloren, und die Preisbewegung steuert auf eine neue bärische Herausforderung des 50-Tage Exponential Moving Average (EMA) nahe 1,3075 zu.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.