Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) gewann am Donnerstag an Boden und stieg um über 650 Punkte oder 1,6%, nachdem die Trump-Administration ein bevorstehendes (aber noch nicht unterzeichnetes) Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich (UK) angekündigt hatte. Im Rahmen des Handelsabkommens werden die meisten Importe aus dem Vereinigten Königreich weiterhin mit einem Zoll von 10% belegt, aber die Märkte nehmen die Nachricht als Zeichen, dass die Trump-Administration zumindest teilweise ihre eigenen Zölle im Laufe der Zeit zurücknehmen wird.
Die Anleger hoffen weiterhin auf eine schnelle Lösung des eskalierenden Handelskriegs zwischen den USA und China, der auf den meisten Waren aus China hohe Einfuhrsteuern von 145% erhebt. Die Chancen auf eine schnelle Lösung der Zölle auf China bleiben jedoch gering. Laut Präsident Trump hat er kein Interesse daran, die hohen Einfuhrgebühren auf chinesische Waren zurückzunehmen, und die chinesische Regierung hat sich langsam bei der Einberufung von Handelsgesprächen gezeigt. Delegierte beider Länder sollen an diesem Wochenende in der Schweiz ein erstes Treffen abhalten, um Handelsdetails zu besprechen. Dennoch haben die Entscheidungsträger auf beiden Seiten die Erwartungen an sofortige Fortschritte gedämpft.
Die Frist vom 9. Juli für die selbst auferlegte "Pause" der Trump-Administration bei ihren unausgewogenen "reziproken Zöllen" rückt schnell näher. Die Märkte haben weiterhin Vertrauen, dass die Trump-Administration in der Lage sein wird, genügend Handelsabkommen zu unterzeichnen, um den Schaden durch hohe Einfuhrsteuern zu minimieren. Der Fortschritt bleibt jedoch langsam, und trotz der Behauptung von Präsident Trump vor mehreren Wochen, dass seine Administration in Handelsverhandlungen mit über 200 Ländern sei, scheint der Fortschritt nicht vorhanden zu sein. Das am Donnerstag angekündigte Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich bleibt ununterzeichnet und inoffiziell, wobei Donald Trump erklärte, dass seine Administration in den kommenden Wochen alles "sehr abschließend" haben sollte.
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Der von Handelsnachrichten angeheizte Bullenlauf am Donnerstag hat den Dow Jones zum ersten Mal seit Anfang April wieder über den 200-Tage-Exponential Moving Average (EMA) bei etwa 41.600 gebracht. Der wichtige Aktienindex ist um über 14% gestiegen, nachdem er Anfang April in der Nähe von 36.615 seinen Tiefpunkt erreicht hatte.
Der Dow Jones hat fast eine vollständige Erholung von dem Zölle-Rückgang abgeschlossen, der den DJIA in die Region von 42.175 gedrückt hat. Dennoch bleibt das bullische Momentum insgesamt schwach, und technische Oszillatoren sind vollständig im überkauften Bereich verankert, was stark darauf hindeutet, dass der Kampf des Dow Jones mit dem 200-Tage-EMA möglicherweise noch nicht vorbei ist.
Der Dow Jones Industrial Average, einer der ältesten Aktienindizes der Welt, setzt sich aus 30 der am häufigsten gehandelten US-Unternehmen zusammen. Er ist kursgewichtet, was ihm Kritik einbrachte, da er weniger repräsentativ ist als breitere Indizes wie der S&P 500.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) wird von vielen Faktoren beeinflusst. Haupttreiber sind die Unternehmensgewinne, die in den Quartalsberichten der im Index vertretenen Unternehmen offengelegt werden. Auch makroökonomische Daten aus den USA und weltweit tragen zur Anlegerstimmung bei. Zinssätze, die von der Federal Reserve festgelegt werden, haben ebenfalls Einfluss auf den DJIA, da sie die Kreditkosten beeinflussen, auf die viele Unternehmen stark angewiesen sind.
Die Dow-Theorie, entwickelt von Charles Dow, ist eine Methodik zur Identifizierung von Markttrends. Dabei wird die Richtung des Dow Jones Industrial Average (DJIA) und des Dow Jones Transportation Average (DJTA) verglichen. Beide Indizes müssen in dieselbe Richtung tendieren, um einen Trend zu bestätigen. Die Theorie unterscheidet drei Phasen: Akkumulation, öffentliche Teilnahme und Distribution.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) kann auf verschiedene Weise gehandelt werden. Eine Möglichkeit sind börsengehandelte Fonds (ETFs), die es Anlegern ermöglichen, den DJIA als einzelnes Wertpapier zu handeln, ohne Aktien aller 30 im Index enthaltenen Unternehmen zu kaufen. Ein bekanntes Beispiel ist der SPDR Dow Jones Industrial Average ETF (DIA). DJIA-Futures-Kontrakte ermöglichen es Händlern, auf den zukünftigen Wert des Index zu spekulieren, während Optionen das Recht bieten, den Index zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Investmentfonds bieten eine diversifizierte Anlagemöglichkeit, indem sie ein Portfolio von DJIA-Aktien abbilden.