Die Indische Rupie (INR) legt am Mittwoch zu Beginn des Handels deutlich gegenüber dem US-Dollar (USD zu). Das USD/INR-Paar erreicht ein frisches Drei-Wochen-Tief nahe 88,10, da der US-Dollar seine Schwäche ausweitet und die dovishen Erwartungen der Federal Reserve (Fed) wieder ins Rampenlicht rücken.
Zum Zeitpunkt des Schreibens handelt der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, 0,15% niedriger bei etwa 98,85.
Abgesehen von der Schwäche des US-Dollars hat ein Bericht von Reuters auch die Intervention der Reserve Bank of India (RBI) in den Devisenmärkten bestätigt, um zu verhindern, dass das USD/INR-Paar sein Allzeithoch von etwa 89,10 überschreitet.
Die indische Zentralbank verkauft aggressiv Dollar, um die Rupie zu stützen – so berichten Händler, Reuters.
In der Zwischenzeit wird der kontinuierliche Abfluss ausländischer Mittel aus dem indischen Aktienmarkt voraussichtlich ein zentrales Anliegen für die Indische Rupie bleiben. Am Dienstag verkauften ausländische institutionelle Investoren (FIIs) Aktien im Wert von 1.508,53 Crores auf dem indischen Aktienmarkt. Im Zeitraum von Juli bis September verkauften FIIs Aktien im Wert von 1.29.870,96 Crores.
Ausländische Investoren haben sich aufgrund der anhaltenden Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten (US) und Indien über den Ölimport aus Russland von dem indischen Sekundärmarkt abgewandt. Trotz der Handelsbedenken zwischen den USA und Indien hat der Internationale Währungsfonds (IWF die Wachstumsprognose für Indien im laufenden Haushaltsjahr auf 6,6% angehoben, was einem Anstieg von 0,2% gegenüber der vorherigen Prognose entspricht. Die Agentur erklärte, dass das starke Wachstum Indiens die Auswirkungen höherer US-Importzölle auf indische Waren ausgleichen würde.
Die Indische Rupie gewinnt am Mittwoch im Eröffnungshandel stark auf fast 88,10 gegenüber dem US-Dollar. Das USD/INR-Paar sieht sich einem starken Verkaufsdruck nach einem Durchbruch der drei Wochen langen Konsolidierung gegenüber, die in einem Bereich zwischen 88,75 und 89,10 gebildet wurde.
Der kurzfristige Trend des Paares ist unsicher geworden, da Tests unter dem 20-Tage-Exponential Moving Average (EMA), der bei etwa 88,69 liegt, stattfinden.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) fällt unter 50,00, was auf eine Verschiebung des Momentums nach unten im kurzfristigen Bereich hindeutet.
Nach unten wird das Tief vom 17. September bei 87,70 als wichtige Unterstützung für das Paar fungieren. Auf der Oberseite wird das aktuelle Allzeithoch von 89,12 eine wichtige Barriere darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.