SunPower-Aktie im freien Fall: Unternehmenskrise eskaliert

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Investing.com - Die SunPower-Aktie (NASDAQ:SPWR) hat ihre dramatische Talfahrt ungebremst fortgesetzt. Ein jüngst veröffentlichtes Schreiben an die Händler ließ die Alarmglocken schrillen: SunPower stellt die Installationen und Auslieferungen ein. Diese Nachricht hat die Aktie, die während der Pandemie Spitzenwerte von über 50 Dollar erreichte, auf einen historischen Tiefstand von rund einem Dollar abstürzen lassen. Innerhalb der letzten 12 Monate verzeichnete sie einen beispiellosen Verlust von etwa 90 %.


Schockierende Mitteilung an Händler


Das Unternehmen informierte seine Händler darüber, dass es ab sofort keine Unterstützung mehr für neue Leasingverträge, Installationen oder Produktlieferungen geben wird. Diese Maßnahme hat die Märkte stark verunsichert und eine Herabstufung der Aktie durch das japanische Investmenthaus Mizuho zur Folge gehabt. Die Analysten stuften SunPower auf „Underperform“ herab, was bedeutet, dass die Aktie voraussichtlich schlechter als der Markt abschneiden wird. „Das Unternehmen kämpft mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten und läuft Gefahr, nicht mehr genügend Kapital beschaffen zu können“, hieß es in der Mitteilung von Mizuho.


Bilanzbeschränkungen und Wirtschaftsprüfer-Rücktritt


Besonders gravierend sind die sogenannten Bilanzbeschränkungen, die durch die Unfähigkeit von SunPower, die erforderliche 10-K-Einreichung für 2023 bei der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) vorzunehmen, verschärft wurden. Diese Einreichung umfasst den jährlichen Finanzbericht, der für Investoren von entscheidender Bedeutung ist. Der Rücktritt der Wirtschaftsprüfer am 27. Juni hat die Lage zusätzlich verschlechtert und eine Verzögerung von über sechs Monaten bei der Einreichung des Berichts wahrscheinlich gemacht.


Citi senkt Kursziel drastisch


Die Citi, die ihr „Sell“-Rating für SunPower beibehielt, hat das Kursziel von 2,50 Dollar auf 0,25 Dollar gesenkt. Gespräche mit einem SunPower-Händler deuteten darauf hin, dass die Entscheidung zur Einstellung der Leasing- und PPA-Optionen (Power Purchase Agreements) abrupt und möglicherweise unter Zwang getroffen wurde. "Diese Finanzierungsoptionen waren in der Branche äußerst beliebt und ihr Wegfall ist ein schwerer Schlag für das Unternehmen", so die Experten.


Weiter hieß es, dass SunPower voraussichtlich drastische Maßnahmen ergreifen müsse, um die Betriebskosten zu senken und sich von den Verlusten zu erholen. Die Entscheidung wird als positiv für die Wettbewerber RUN und NOVA und als leicht negativ für ENPH bewertet.


JPMorgan (NYSE:JPM) geht noch einen Schritt weiter und vermutet, dass die Einstellung der Geschäftstätigkeit auf unbestimmte Zeit erfolgt, hauptsächlich aufgrund der schwachen Finanzlage und der Unfähigkeit, Kapital zu beschaffen.


Auswirkungen auf den Sektor


JPMorgan glaubt, dass die Krise nicht auf andere Unternehmen der Solarbranche übertragbar sei. SunPower scheine sich in einer besonders schwierigen Lage zu befinden, während andere Unternehmen besser positioniert seien, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, hieß es in dem am Freitag veröffentlichten Bericht.


Die dramatische Entwicklung bei SunPower zeigt einmal mehr, wie volatil und risikobehaftet der Solarmarkt sein kann. Investoren sollten wachsam bleiben und die finanzielle Gesundheit von Solar-Unternehmen sorgfältig prüfen, bevor sie Investitionsentscheidungen treffen. Die Zukunft von SunPower bleibt ungewiss, und es bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen die nötigen Maßnahmen ergreifen kann, um sich zu stabilisieren und wieder auf Wachstumskurs zu gelangen.

Der oben präsentierte Inhalt, ob von einer Drittpartei oder nicht, wird lediglich als allgemeiner Rat betrachtet. Dieser Artikel sollte nicht als enthaltend Anlageberatung, Investitionsempfehlungen, ein Angebot oder eine Aufforderung für jegliche Transaktionen in Finanzinstrumenten ausgelegt werden.

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