Wenn die Märkte jedoch am Montag nach dem heutigen Unabhängigkeitstag in den USA wieder öffnen, dürfte der Arbeitsmarkt längst vergessen sein. Donald Trump hat gestern Abend einen weiteren Sieg errungen: Der Kongress hat endlich sein „Big Beautiful Bill“ verabschiedet, das er voraussichtlich noch heute unterzeichnen wird. Das Gesetz hält Steuererleichterungen aufrecht, die eigentlich auslaufen sollten, und führt neue ein (z. B. für Trinkgelder und Überstunden), wie Commerzbank-Devisenanalyst Volkmar Baur feststellt.
„Der US-Dollar (USD) könnte daher kurzfristig von der Verabschiedung des Gesetzes profitieren. Letztendlich dürfte es fiskalische Impulse für das Wachstum geben, was die Währung unterstützen dürfte. Langfristig verstärkt das Gesetz jedoch unsere Sorgen um den Status des US-Dollars. Zwar enthält das Gesetz positive steuerliche Anreize für Investitionen, doch werden an anderer Stelle Investitionsanreize für Zukunftstechnologien gekürzt.“
„Darüber hinaus sieht das Gesetz massive Kürzungen im Gesundheitswesen vor, wodurch schätzungsweise 12 Millionen Menschen ihre Krankenversicherung verlieren könnten. Höhere Ausgaben für Abschiebungen werden ebenfalls zu einem Rückgang des Arbeitskräfteangebots in den USA beitragen und das Wachstumspotenzial des Landes weiter einschränken. Die Regierung rechnet aufgrund des Gesetzes mit einem um rund 1 Prozentpunkt höheren Wirtschaftswachstum pro Jahr. Solche Annahmen werden jedoch in fast allen Gesetzen dieser Art getroffen und selten Realität.“
„Die Neuverschuldung der USA wird daher hoch bleiben. Sie liegt derzeit bei rund 6,5 % der Wirtschaftsleistung des Landes, obwohl wir uns in einer Wachstumsphase befinden. Das Gesetz wird dafür sorgen, dass sich dies auch in guten Zeiten nicht verbessert. Damit gibt es einfach keinen Puffer mehr für eine mögliche Krise.“