Die Aktie von Coinbase (WKN: A2QP7J) macht Anleger am Mittwoch glücklich: Nach der Bekanntgabe einer weiteren Übernahme klettert der Kurs um 5 % und notiert inzwischen deutlich über 350 US-Dollar. Mit Liquifi sichert sich die Krypto-Börse ein weiteres Puzzleteil für ihre ehrgeizige Expansionsstrategie. Es ist bereits die vierte Akquisition in diesem Jahr – und die könnte für Coinbase ein echter Gamechanger werden.
Coinbase hat die Token-Management-Plattform Liquifi übernommen, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung bestätigte. Ziel des Kaufs ist es, frühe On-Chain-Entwickler besser zu unterstützen – und zwar mit einer hochwertigen Infrastruktur, die Token-Starts sicherer, einfacher und skalierbarer machen soll.
Greg Tusar, Vice President Institutional Products bei Coinbase, bringt es auf den Punkt:
„Mit Liquifi haben wir jetzt erstklassige Möglichkeiten im Bereich Cap-Table-Management, Vesting und Compliance. Damit können wir Entwickler schon viel früher auf ihrem Weg begleiten.“
Die Botschaft dahinter ist klar: Viele junge Blockchain-Projekte scheitern nicht an der Technologie, sondern an komplizierten Regulierungen, Steuerfragen und Compliance-Hürden. Coinbase will diese Stolpersteine aus dem Weg räumen – und damit sicherstellen, dass vielversprechende Projekte gar nicht erst ins Stocken geraten.
„Wir wollen diese Barrieren abbauen und alles bieten – Produkt und Know-how – damit Token-Starts unkompliziert, regelkonform und skalierbar ablaufen“, so Tusar weiter.
Die Übernahme ist mehr als nur ein weiteres Logo auf der Coinbase-Website. Liquifi wird künftig in Coinbase Prime integriert – das Flaggschiffprodukt für institutionelle Kunden. Für Token-Emittenten bedeutet das: Sie können künftig alle wichtigen Prozesse rund um Vesting, Cap-Table und Compliance direkt aus einer Hand steuern.
Liquifi selbst ist übrigens kein unbeschriebenes Blatt: Renommierte Projekte wie Uniswap, Optimism, Zora und Ethena setzen bereits auf die Plattform, um ihre Token effizient zu verwalten.
Liquifi ist längst nicht der einzige Zukauf. 2025 hat Coinbase bereits drei weitere Unternehmen übernommen:
die Krypto-Derivateplattform Deribit für satte 2,9 Mrd. US-Dollar – einer der größten Deals der Branche,
das Krypto-Werbestartup Spindl,
den Privacy-fokussierten Blockchain-Dienst Iron Fish
und die Blockchain-Suchmaschine Roam.
Über den Preis von Liquifi schweigt sich Coinbase bislang aus. Doch die Richtung ist eindeutig: Das Unternehmen will nicht nur der größte Handelsplatz für Krypto sein, sondern ein Komplettanbieter für die gesamte Branche.
Mit der jüngsten Nachricht legte die COIN-Aktie am Mittwoch 5 % zu und kratzt an der Marke von 360 US-Dollar. Seit Juni, als der GENIUS-Act unter Präsident Trump den Senat passierte, ging es sogar um fast 40 % nach oben.
Analysten werden ebenfalls optimistischer: Das renommierte Researchhaus Bernstein hat sein Kursziel gerade von 310 US-Dollar auf satte 510 US-Dollar angehoben – ein Plus von 65 %. Die Begründung? Coinbase sei eines der „am meisten missverstandenen“ Unternehmen im Krypto-Sektor. Sie sprechen sogar vom „Amazon der Krypto-Finanzdienste“.
Mit vier Übernahmen in nur sechs Monaten zeigt Coinbase, dass es den Anspruch hat, die zentrale Plattform für die Krypto-Industrie zu werden. Liquifi könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen – gerade weil Compliance und Regulierung zu den größten Wachstumsbremsen für Blockchain-Projekte zählen.
Für dich als Anleger bedeutet das: Die Aktie mag mit über 350 US-Dollar auf den ersten Blick teuer wirken, doch das aktuelle Kursziel von 510 US-Dollar signalisiert reichlich Luft nach oben. Angesichts des Rückenwinds durch die US-Politik unter Trump und der offensiven Wachstumsstrategie könnte jetzt ein guter Moment sein, um Coinbase auf die Watchlist zu setzen – oder direkt einzusteigen.