Die indische Rupie beginnt die Woche negativ gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar steigt zu Beginn auf fast 85,80, da der Präsident der Vereinigten Staaten (US) Donald Trump in einem Beitrag auf Truth.Social droht, zusätzliche Zölle von 10% auf Länder zu erheben, die sich mit den anti-amerikanischen Politiken der BRICS alignieren, mit der Spezifikation, dass es keine Ausnahmen geben wird.
"Jedes Land, das sich mit den anti-amerikanischen Politiken der BRICS aligniert, wird mit einem ZUSÄTZLICHEN ZOLL von 10% belegt. Es wird keine Ausnahmen von dieser Politik geben. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit zu diesem Thema!" schrieb Trump.
Dies geschah, nachdem die BRICS-Staaten einseitige Zölle und nichttarifäre Handelshemmnisse verurteilt hatten, die den globalen Handel stören und nicht mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) im Einklang stehen, wie in der Rio-Erklärung festgehalten. Allerdings spezifizierten die Staaten die USA nicht, während sie Bedenken über einseitige Handelsbarrieren äußerten.
Indien, als Gründungsmitglied der BRICS, ist nicht immun gegen die neuen Drohungen von Trump bezüglich Zöllen und könnte einige Störungen in den laufenden Handelsverhandlungen mit den USA erleben.
Es gibt keine Bestätigung über den Abschluss eines Deals zwischen den USA und Indien vor der Frist für die reziproken Zölle am Mittwoch, selbst als Washington am 3. Juli Vertrauen äußerte, dass es innerhalb von 48 Stunden einen Deal mit Neu-Delhi erreichen könnte, was ursprünglich für den 5. Juli vorgesehen war, hat Bedenken über die Finalisierung des Handelsabkommens aufgeworfen.
Ein Bericht von NDTV zeigte am Donnerstag, dass Indien und die USA innerhalb von "48 Stunden" ein Handelsabkommen ankündigen können.
· In der Zwischenzeit hat die Verabschiedung von Trumps "Big Beautiful Bill" fiskalische Risiken für den US-Dollar ausgelöst, da erwartet wird, dass sie über 3 Billionen Dollar zur bereits anwachsenden Staatsverschuldung über ein Jahrzehnt hinzufügen wird. Dennoch haben US-Aktien über die Genehmigung von Trumps Gesetz stark abgeschnitten, in der Annahme, dass eine höhere Liquidität bei den Haushalten den Konsum ankurbeln wird.
· Auf der geldpolitischen Seite haben die positiven US-NFP-Daten für Juni die Händler gezwungen, die Wetten auf eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) in der Sitzung später in diesem Monat zu reduzieren. Laut dem CME FedWatch-Tool hat sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Borrowing Rates im Juli senkt, von 18,6% in der Vorwoche auf 4,7% verringert.
Das USD/INR-Paar erholt sich am Montag scharf auf fast 85,80 von einem übermonatlichen Tief von 85,30, das in der Vorwoche verzeichnet wurde. Dennoch bleibt der kurzfristige Trend des Paares bärisch, da es unter dem 20-Tage-Exponential Moving Average (EMA) notiert, der bei etwa 85,90 gehandelt wird.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) bleibt unter 50,00, was darauf hindeutet, dass der Trend nach unten gerichtet ist.
Nach unten wird das Tief vom 27. Mai bei 85,10 als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom Mittwoch bei 86,13 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.