Prognose von Stifel: S&P 500 droht deutliche Korrektur bis Oktober 2024

Investing.com - In einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung prognostizieren die Analysten von Stifel eine merkliche Korrektur des S&P 500 Index. Nach ihrer Einschätzung wird der Index bis Oktober 2024 um mehr als 10 % fallen. Diese Prognose basiert auf der Annahme einer hartnäckigen Inflation und eines langsamen Wirtschaftswachstums, die zusammen zu einer moderaten Stagflation führen könnten.
Unveränderte Bedenken trotz früherer Fehleinschätzung
Obwohl die Experten von Stifel einräumen, dass ihr Timing vor drei Monaten zu voreilig war, bleiben sie bei ihrer grundsätzlichen Einschätzung. "Unsere Bedenken und unsere Erwartung einer S&P 500-Korrektur von etwas mehr als 10 % bis Oktober 2024 sind weitgehend unverändert, aber unser Timing bei der Äußerung dieser Bedenken vor drei Monaten war zu früh und daher falsch", so Stifel.
Ursprünglich hatte Stifel eine Korrektur des S&P 500 auf 4.750 Punkte prognostiziert. Nun wurde diese Zielmarke auf 5.000 Punkte angepasst. Die Analysten begründen die Erwartung mit der hartnäckigen Inflation und dem langsamer als erwarteten Wirtschaftswachstum in der zweiten Hälfte des Jahres 2024. Dies führe zu einer sogenannten "moderaten Stagflation", einem wirtschaftlichen Zustand, der sowohl durch geringe Wachstumsraten als auch durch steigende Preise gekennzeichnet ist.
Stifel warnt davor, dass sich diese Entwicklungen besonders negativ auf den S&P 500 Growth Index auswirken. Dieser sei im Vergleich zu Value-Aktien derzeit "überspannt". Während einige Marktteilnehmer in dieser Situation eine Rotation in Value-Aktien als Chance sehen könnten, bleiben die Analysten skeptisch.
Die Analysten von Stifel heben zudem den Bitcoin als Indikator für spekulativen Überschwang hervor. Der derzeitige Kursverlauf des Bitcoin deute auf eine mögliche Korrektur des S&P 500 um 10 % hin, so die Einschätzung Langfristig sehen sie auch den Enthusiasmus für neue Technologien, einschließlich künstlicher Intelligenz, als Faktor, der die Rendite des S&P 500 in den nächsten zehn Jahren dämpfen könnte.
Defensive Sektoren bevorzugt
Angesichts dieser Prognose empfiehlt Stifel eine Verlagerung in defensive Value-Sektoren wie Gesundheitswesen, Basiskonsumgüter, Versorger (NYSE:XLU) und Qualitätsaktien. Diese Branchen könnten sich auch in einem Umfeld langsamen Wachstums und anhaltender Inflation besser behaupten als der breitere S&P 500, resümiert das Analysehaus.
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