Der Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank (EZB) und Präsident der Bundesbank, Joachim Nagel, sagte am Mittwoch, dass die Zinspolitik im Juni von den kommenden Daten abhängen wird.
Nagel erklärte, dass sie noch nicht genau wissen, welche Auswirkungen die Zölle auf die Inflation und die Wirtschaft haben werden, und bemerkte, dass sie nächsten Monat neue Personalprognosen veröffentlichen werden. Er fügte hinzu, dass sich die Zentralbanken daran gewöhnen müssen, mit der Unsicherheit umzugehen.
EUR/USD behält sein bullisches Momentum nach diesen Äußerungen bei. Zum Zeitpunkt der Presse war EUR/USD um 0,5% auf 1,1240 gestiegen.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.