Bloomberg News berichtete am Donnerstag, dass die Europäische Zentralbank (EZB) sich darauf vorbereitet, ihr geldpolitisches Rahmenwerk zu überarbeiten, um agilere Reaktionen auf Preisschocks angesichts der zunehmenden globalen Volatilität zu ermöglichen.
Dem Bericht zufolge werden die Mitglieder des EZB-Rats diese potenzielle Änderung während eines informellen Treffens in Porto, Portugal, am 6. und 7. Mai erörtern – ihre erste eingehende Debatte im Rahmen der laufenden Strategieüberprüfung der EZB.
EUR/USD bleibt in der Nähe der 1,1350-Zone und verzeichnet am Tag einen deutlichen Anstieg im Kontext einer weit verbreiteten Erholung im risikobehafteten Universum und weiterer Schwäche, die dem US-Dollar zusetzt.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.