Die britische Großbank HSBC wird in ihren Konzernabschlüssen für das dritte Quartal 2025 eine Rückstellung in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar bilden. Hintergrund ist ein Urteil im langjährigen Rechtsstreit um den Herald Fund SPC im Zusammenhang mit dem Betrugsfall rund um Bernard L. Madoff Investment Securities.
Nach Unternehmensangaben wird die Rückstellung den harten Kernkapitalquotienten (CET1) des Konzerns um rund 15 Basispunkte verringern und als wesentliches Sonderelement ausgewiesen. Auswirkungen auf die bereinigte Eigenkapitalrendite (RoTE) für das Geschäftsjahr 2025 oder auf die geplante Dividendenpolitik erwartet die Bank nicht.
Der Rechtsstreit geht auf eine im Jahr 2009 in Luxemburg eingereichte Klage zurück. Dabei verteidigt sich HSBC Securities Services Luxembourg (HSSL) gegen Forderungen des Herald Fund SPC auf Rückgabe von Wertpapieren und Bargeld. Das Luxemburger Kassationsgericht wies am 24. Oktober 2025 die Berufung von HSSL im Hinblick auf die Wertpapierforderung zurück, gab ihr jedoch beim Bargeldanspruch statt.
HSSL will den Fall nun erneut vor das Luxemburger Berufungsgericht bringen. Sollte das Institut auch dort keinen Erfolg haben, will es die Höhe einer möglichen Zahlung in weiteren Verfahren anfechten. Der endgültige finanzielle Einfluss bleibt laut HSBC angesichts der Komplexität des Falls ungewiss.
Die Ergebnisse für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres will HSBC am 28. Oktober 2025 veröffentlichen.