Die japanische Investmentbank Mizuho hat die Beobachtung der Viking Holding aufgenommen und die Aktie mit „Underperform“ sowie einem Kursziel von 54 US-Dollar bewertet. Nach Einschätzung der Analysten spiegelt der aktuelle Kurs bereits die hohe Qualität der Geschäftstätigkeit wider, während das weitere Aufwärtspotenzial begrenzt sei.
Viking profitiere zwar von einem erfolgreichen Modell im Fluss- und Hochseekreuzfahrtsegment, doch sei die Bewertung nach Ansicht von Mizuho ambitioniert. Der Markt berücksichtige die Stärken des Unternehmens bereits weitgehend, wodurch es nur wenige Impulse für eine Neubewertung gebe.
Als zentrale Risiken nennt Mizuho die zunehmende Konkurrenz, die begrenzte Kapazität im Flusskreuzfahrtmarkt sowie eine im Branchenvergleich hohe Bewertung. Ab dem Jahr 2027 plant Celebrity Cruises den Einstieg in das europäische Flusskreuzfahrtgeschäft und könnte laut Schätzung bis zu 20 Prozent von Vikings Marktanteil in diesem Segment übernehmen. Derzeit hält Viking rund 52 Prozent Anteil am nordamerikanischen Kundenstamm.
Das Flusskreuzfahrtgeschäft gilt strukturell als wachstumsbegrenzt, da die Zahl verfügbarer Routen, Häfen und kultureller Destinationen nur eingeschränkt ausgebaut werden kann. Im Gegensatz dazu bieten Hochseekreuzfahrten durch neue Routen oder private Inseln mehr Expansionsmöglichkeiten.
Viking wird aktuell mit dem 14,5-Fachen des für 2026 erwarteten EBITDA bewertet, bei einer geschätzten freien Cashflow-Rendite von unter vier Prozent. Damit liegt das Bewertungsniveau über dem breiteren Kreuzfahrtsektor und entspricht in etwa kapitalarmen Hotel-Franchise-Modellen. Mizuho betont jedoch, dass Viking für Kapazitätsausweitungen deutlich höhere Investitionen tätigen müsse – etwa 1.600 bis 1.700 US-Dollar pro verfügbarem Flusstag – während Hotelfranchise-Systeme deutlich weniger Kapitalbedarf aufweisen.
Zum Vergleich: Carnival wird laut Mizuho aktuell mit dem 7,9-Fachen, Norwegian Cruise Line mit dem 8-Fachen und Royal Caribbean mit dem 13,4-Fachen des erwarteten EBITDA für 2026 bewertet. Angesichts der hohen Bewertung, der strukturellen Kapazitätsgrenzen und des zunehmenden Wettbewerbs hält die Bank das Chance-Risiko-Verhältnis bei Viking für unausgewogen zu Ungunsten der Aktie.
Das Kursziel von 54 US-Dollar basiert auf dem 13-Fachen des für 2026 erwarteten EBITDA von 2,09 Milliarden US-Dollar.