Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) erreichte am Donnerstag ein neues Rekordhoch und stieg an seinem Höhepunkt um fast 600 Punkte auf 46.093, was zum ersten Mal in der Geschichte geschah. Die US-VPI-Inflation kam für August ungefähr im Rahmen der Erwartungen und nährte die Hoffnungen auf eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) im September.
Die Gesamtinflation des VPI stieg im August erneut, wobei der annualisierte Index auf 2,9% und die monatliche Zahl auf 0,4% anstieg, da der Inflationsdruck an der Front weiterhin zunimmt. Die Preise für Unterkunft und Lebensmittel waren die größten Treiber des kurzfristigen Inflationsdrucks, wobei der Index für Lebensmittel im Einzelhandel um 0,5% innerhalb eines Monats anstieg. Die Kern-VPI-Inflation, also die Gesamtinflation ohne Energie- und Lebensmittelpreise, stieg im Jahresvergleich auf 2,9% und lag damit innerhalb der medianen Markterwartungen.
Trotz eines weiteren Anstiegs des wichtigen Inflationsdrucks waren die VPI-Inflationsdaten für August nicht ausreichend, um die Markterwartungen für eine Zinssenkung der Fed in der nächsten Woche zu entgleisen. Laut dem CME FedWatch Tool preisen die Händler von Zinsfutures bereits drei Zinssenkungen vor Ende des Jahres ein. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte ist eine ausgemachte Sache bei der Zinsentscheidung des Federal Open Market Committee (FOMC) am 17. September, und die Zinsmärkte preisen nahezu 95% Wahrscheinlichkeit ein, dass die Fed am 29. Oktober und 10. Dezember nachfolgende Zinssenkungen vornehmen wird.
Die Daten des Verbraucherstimmungsindex der University of Michigan (UoM) werden am Freitag veröffentlicht, aber der Datenpunkt dürfte keinen nennenswerten Einfluss auf die Marktstimmung haben. Der aggregierte Umfrageindex wird voraussichtlich von 58,2 auf 58,0 sinken.
Der Dow Jones Industrial Average, einer der ältesten Aktienindizes der Welt, setzt sich aus 30 der am häufigsten gehandelten US-Unternehmen zusammen. Er ist kursgewichtet, was ihm Kritik einbrachte, da er weniger repräsentativ ist als breitere Indizes wie der S&P 500.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) wird von vielen Faktoren beeinflusst. Haupttreiber sind die Unternehmensgewinne, die in den Quartalsberichten der im Index vertretenen Unternehmen offengelegt werden. Auch makroökonomische Daten aus den USA und weltweit tragen zur Anlegerstimmung bei. Zinssätze, die von der Federal Reserve festgelegt werden, haben ebenfalls Einfluss auf den DJIA, da sie die Kreditkosten beeinflussen, auf die viele Unternehmen stark angewiesen sind.
Die Dow-Theorie, entwickelt von Charles Dow, ist eine Methodik zur Identifizierung von Markttrends. Dabei wird die Richtung des Dow Jones Industrial Average (DJIA) und des Dow Jones Transportation Average (DJTA) verglichen. Beide Indizes müssen in dieselbe Richtung tendieren, um einen Trend zu bestätigen. Die Theorie unterscheidet drei Phasen: Akkumulation, öffentliche Teilnahme und Distribution.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) kann auf verschiedene Weise gehandelt werden. Eine Möglichkeit sind börsengehandelte Fonds (ETFs), die es Anlegern ermöglichen, den DJIA als einzelnes Wertpapier zu handeln, ohne Aktien aller 30 im Index enthaltenen Unternehmen zu kaufen. Ein bekanntes Beispiel ist der SPDR Dow Jones Industrial Average ETF (DIA). DJIA-Futures-Kontrakte ermöglichen es Händlern, auf den zukünftigen Wert des Index zu spekulieren, während Optionen das Recht bieten, den Index zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Investmentfonds bieten eine diversifizierte Anlagemöglichkeit, indem sie ein Portfolio von DJIA-Aktien abbilden.