Ripple (XRP) steht aktuell an einem spannenden Wendepunkt. Nach dem jüngsten Rücksetzer unter die Marke von 2,80 US-Dollar fragen sich viele Anleger: War’s das mit dem Aufwärtstrend – oder ist das die perfekte Gelegenheit, um günstig einzusteigen? Schauen wir uns die Fakten an – und warum XRP schon bald im Rampenlicht stehen könnte.
Am Mittwoch testete der XRP-Kurs die wichtige Unterstützung bei 2,80 US-Dollar, nachdem er am Vortag noch bis auf 3,03 US-Dollar gestiegen war. Zum Zeitpunkt des Schreibens notiert XRP bei 2,87 US-Dollar. Das mag wie ein harmloser Rücksetzer wirken, doch die Achterbahnfahrt zeigt: Die Volatilität im Kryptomarkt ist zurück – und das mit voller Wucht.
Denn auch die Schwergewichte wie Bitcoin (BTC) machten jüngst Schlagzeilen: BTC erreichte ein neues Allzeithoch von über 123.000 US-Dollar, bevor es ebenfalls zu einer scharfen Korrektur kam. Anleger nehmen derzeit massiv Gewinne mit – ein klassisches Bild in einem Markt, der sich auf den nächsten großen Schub vorbereitet.
Ein Blick auf die Chicago Mercantile Exchange (CME) verrät: Hinter den Kulissen brodelt es gewaltig. Am 11. Juli verzeichneten die XRP-Futures dort ihr bisher größtes Handelsvolumen. Über 235 Mio. US-Dollar Nominalwert wechselten an einem einzigen Tag die Besitzer – ein neuer Rekord seit dem Start der Kontrakte am 19. Mai. Insgesamt summiert sich das gehandelte Volumen nun bereits auf mehr als 1,6 Mrd. US-Dollar.
Warum ist das so wichtig? Diese Futures ermöglichen es Anlegern, von der Kursentwicklung von XRP zu profitieren, ohne die Coins selbst zu halten. Die Standardverträge basieren auf 50.000 XRP, die Mikro-Kontrakte auf 2.500 Coins – beide sind bar abgerechnet und ziehen inzwischen nicht nur institutionelle, sondern auch private Trader an.
CME selbst twitterte:
„XRP- und Micro-XRP-Futures erreichten am 11. Juli 235 Mio. US-Dollar Nominalwert – ein neuer Höchststand.“
Allein an diesem Tag wurden mehr als 9.100 Kontrakte gehandelt, was über 82 Mio. XRP entspricht. Besonders bemerkenswert: Die Mikro-Kontrakte verzeichneten ihren bislang aktivsten Handelstag.
Während XRP an den Märkten für Aufmerksamkeit sorgt, arbeitet Ripple im Hintergrund an einem Masterplan, der die Zukunft des Coins absichern könnte. Das Unternehmen beantragt aktuell eine Banklizenz in den USA und will sich zudem unter dem MiCA-Regelwerk der EU registrieren lassen. Beide Schritte sind Teil einer Strategie, XRP in den größten Wirtschaftsräumen der Welt zu etablieren – und das in einem regulierten Rahmen, der institutionelle Investoren anzieht.
Mit einem regulierten USD-gestützten Stablecoin namens RLUSD in der Pipeline positioniert sich Ripple zusätzlich als ernsthafter Player im globalen Zahlungsverkehr.
Doch es kommt noch besser. Am 14. Juli meldete 3iQ, dass sein XRP-ETF an der kanadischen Börse TSX die Marke von 50 Mio. US-Dollar Assets under Management überschritten hat. Gleichzeitig zeigt CME-Daten: 45 % des XRP-Futures-Volumens stammen inzwischen von außerhalb Nordamerikas – ein starkes Indiz für die wachsende internationale Nachfrage.
Und jetzt steht XRP der große Durchbruch in den USA bevor: Die SEC hat grünes Licht für den ProShares Ultra XRP ETF gegeben – ein gehebeltes Futures-Produkt, das unter dem Ticker „UXRP“ an der NYSE Arca starten wird. Der Handelsbeginn ist noch für diese Woche geplant. Damit erhält XRP erstmals einen ETF-Zugang an einer US-Börse – ein Meilenstein, der nicht nur Anleger, sondern auch institutionelle Gelder anziehen dürfte.
Als wäre das nicht genug, sorgt die US-Politik aktuell für zusätzlichen Rückenwind. Am 3. Juli startete das Repräsentantenhaus die „Crypto Week“ – eine wegweisende Woche, in der gleich mehrere Krypto-Gesetze diskutiert werden. Dazu zählen der „CLARITY Act“, das „Anti-CBDC Surveillance State Act“ und der „GENIUS Act“ des Senats.
French Hill, Vorsitzender des House Financial Services Committee, sprach von einem historischen Moment:
„Diese Woche bringt uns dem Ziel näher, die USA zur Krypto-Hauptstadt der Welt zu machen.“
Und auch Präsident Donald Trump äußerte sich kürzlich proaktiv zu digitalen Assets und betonte, dass die Vereinigten Staaten die Führungsrolle im Web3-Zeitalter übernehmen müssen.
Besonders interessant für Ripple: Das Unternehmen könnte sofort von der Verabschiedung dieser Gesetze profitieren. Mit klaren regulatorischen Leitplanken würde nicht nur der Stablecoin RLUSD schneller skalieren, sondern auch die Ripple-Payments-Plattform könnte neuen Schwung bekommen – ein Szenario, das die Nachfrage nach XRP massiv ankurbeln würde.
XRP ist längst mehr als nur ein Token für schnelle Überweisungen. Zwischen steigender institutioneller Nachfrage, dem ersten US-ETF und politischem Rückenwind in Washington verdichten sich die Anzeichen: Ripple bereitet sich auf die nächste Wachstumsphase vor.
Natürlich bleibt die Volatilität hoch – das liegt in der Natur des Kryptomarkts. Doch gerade für Anleger, die einen langfristigen Horizont mitbringen, könnte jetzt der perfekte Moment sein, um Positionen aufzubauen. Denn wenn Ripple seine regulatorische Offensive erfolgreich umsetzt, könnte XRP schon bald weit mehr sein als ein „Altcoin“ – sondern ein fester Bestandteil im globalen Finanzsystem.