Ethereum (ETH) hat am Dienstag einen Sprung von 2,7 % hingelegt. Grund dafür ist eine überraschende Nachricht von SharpLink Gaming: Das Unternehmen gab bekannt, weitere 7.689 ETH gekauft zu haben. Damit klettert sein Gesamtbestand auf beeindruckende 205.634 ETH. Ein klares Signal, dass Ethereum zunehmend in den Fokus institutioneller Anleger rückt – und vielleicht der Beginn einer neuen Phase für den Kryptomarkt.
Das an der Nasdaq gelistete SharpLink Gaming teilte mit, dass es die ETH zu einem Durchschnittspreis von 2.501 US-Dollar je Coin erworben hat. Finanziert wurde der Zukauf durch die Ausgabe von 5,49 Millionen Aktien über das eigene „At-The-Market“-Programm (ATM). Insgesamt flossen dabei 64 Millionen US-Dollar in die Kasse – und satte 37,2 Millionen US-Dollar davon wurden direkt in Ethereum investiert.
Auch beim Staking läuft es für SharpLink rund: Allein in der letzten Woche kassierte das Unternehmen zusätzliche 100 ETH an Rewards. Insgesamt belaufen sich die Staking-Einnahmen jetzt auf 322 ETH. Und das Beste: Der komplette ETH-Bestand von SharpLink ist bereits produktiv angelegt – in Staking- und Restaking-Protokollen, wie das Unternehmen betont.
Diese aggressive Krypto-Strategie kam bei den Anlegern gut an: Die SharpLink-Aktie (SBET) schoss nach der Meldung um über 28 % nach oben und schloss den Handelstag bei 16,29 US-Dollar.
SharpLink ist kein Einzelfall. Auch BTCS – ebenfalls an der Nasdaq gelistet – hat große Pläne: 2025 will das Unternehmen 100 Millionen US-Dollar einsammeln, unter anderem durch Aktienplatzierungen, wandelbare Anleihen und sogar Kredite über das DeFi-Protokoll Aave. Das erklärte Ziel: den ETH-Bestand pro Aktie steigern, ohne die Aktionäre übermäßig zu verwässern.
Auch Bit Digital (BTBT) sorgt für Schlagzeilen. Der Mining-Spezialist meldete am Montag einen Ethereum-Bestand von 100.603 ETH. Finanziert wurde das durch den Verkauf von 280 BTC und eine Kapitalerhöhung über 172 Millionen US-Dollar. BitMine (BMNR) will ebenfalls mitspielen und plant, 250 Millionen US-Dollar aufzunehmen, um ein vergleichbares Treasury-Modell umzusetzen.
Viele Beobachter fühlen sich dabei an MicroStrategy erinnert. Der Business-Intelligence-Anbieter begann 2020, massiv in Bitcoin zu investieren, und besitzt heute rund 597.325 BTC – knapp 2,8 % des gesamten Bitcoin-Angebots. Mit Ethereum scheint sich nun eine ähnliche Bewegung anzubahnen.
Technisch gesehen hat Ethereum aktuell eine solide Unterstützung bei 2.500 US-Dollar aufgebaut. Der jüngste Bounce nahe 2.510 US-Dollar wurde zusätzlich durch die 200-Tage-Simple Moving Average (SMA) abgesichert. Laut On-Chain-Daten von Glassnode gehört die Zone zwischen 2.513 und 2.536 US-Dollar zu den größten Akkumulationsbereichen der letzten Monate. Über 3,45 Millionen ETH wurden dort aufgekauft – ein deutliches Zeichen starker Nachfrage.
Gelingt es ETH, dieses Niveau zu verteidigen und den Scheitelpunkt des symmetrischen Dreiecks zu erreichen, könnte ein Ausbruch den Kurs schnell in Richtung des Widerstands bei 2.850 US-Dollar treiben. Dieser Widerstand hat sich seit dem 4. Februar als hartnäckig erwiesen.
Fällt ETH jedoch unter 2.500 US-Dollar, wäre ein Rücksetzer zur unteren Begrenzung des Dreiecks möglich.
Auch die Indikatoren deuten aktuell leicht nach oben. Sowohl der Relative Strength Index (RSI) als auch der Stochastic-Oszillator bewegen sich über ihren neutralen Levels – ein Zeichen dafür, dass die Bullen wieder an Boden gewinnen, wenn auch noch ohne volle Dynamik.
Immer mehr börsennotierte Unternehmen setzen auf Ethereum als strategisches Asset – und SharpLink ist nur der Anfang. Mit über 205.000 ETH im Bestand und aggressivem Staking könnte das Unternehmen eine Blaupause für andere Firmen liefern. Angesichts der starken technischen Unterstützung bei 2.500 US-Dollar stehen die Chancen gut, dass ETH die aktuelle Konsolidierung nach oben verlässt. Sollte das gelingen, wäre der Weg in Richtung 2.850 US-Dollar frei.
Für Anleger könnte jetzt genau der richtige Zeitpunkt sein, einen genaueren Blick auf Ethereum und den wachsenden institutionellen Appetit zu werfen – bevor der Markt es tut.