Der Goldpreis steigt am Freitag um fast 1%, da sich die Marktstimmung aufgrund der umstrittenen Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump gegenüber Kanada verschlechtert und die Drohung, Zölle auf andere Länder und Kupfer auszuweiten, zunimmt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts wird das XAU/USD bei 3.354 USD gehandelt, nachdem es von den Tages-Tiefstständen von 3.322 USD abgeprallt ist.
Am Donnerstag enthüllte Trump Zölle von 35% auf kanadische Waren, obwohl er Ausnahmen für Produkte beibehält, die dem USMCA-Handelsabkommen von 2020 entsprechen. Darüber hinaus erklärte er, dass er plant, pauschale Zölle von 15% bis 20% auf die meisten Handelspartner zu erheben.
Der wirtschaftliche Kalender in den USA ist spärlich. Der Präsident der Chicago Fed, Austan Goolsbee, sagte, dass er die Argumente nicht versteht, dass die Fed die Zinsen senken sollte, um die Staatsverschuldung günstiger zu machen, und betonte, dass das Mandat der Fed auf Arbeitsplätzen und Preisstabilität liegt.
In der nächsten Woche wird der US-Wirtschaftskalender den Verbraucherpreisindex (CPI) für Juni, Einzelhandelsumsätze, Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie eine Reihe von Äußerungen der Federal Reserve (Fed) vor der Sperrfrist, die am 19. Juli beginnt, umfassen.
Der Aufwärtstrend des Goldpreises setzte sich fort, als das gelbe Metall über 3.350 USD stieg, was die Tür für weiteres Aufwärtspotenzial öffnete. Der Relative Strength Index (RSI) hat sich in letzter Zeit bullish entwickelt, was darauf hindeutet, dass Käufer an Zugkraft gewinnen.
Ein täglicher Schlusskurs von XAU/USD über 3.350 USD bereitet den Boden für eine Herausforderung der 3.400 USD-Marke. Ein Durchbruch dieser Marke wird die 3.450 USD-Marke offenbaren, vor dem Rekordhoch von 3.500 USD. Auf der Abwärtsseite, wenn die Bullionpreise auf 3.300 USD fallen, ist mit einem Test niedrigerer Preise zu rechnen. Die nächsten Unterstützungsniveaus wären der Zusammenfluss des 100-Tage-Simple Moving Average (SMA) und der 3.246 USD vom 30. Juni, gefolgt von 3.200 USD.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.