Wenn du dachtest, die Kurse würden wegen der angespannten Lage im Nahen Osten einbrechen, dann hast du dich geirrt. Bitcoin, Ethereum und XRP trotzen aktuell sämtlichen Risiken – und genau das macht sie in dieser Marktphase so spannend.
Letzten Freitag ist es passiert: Bitcoin sammelte bei $102.664 frische Liquidität ein, als der Konflikt zwischen Israel und Iran neue Eskalationsstufen erreichte. Doch was macht der Krypto-König seither? Statt nervös zu reagieren, konsolidiert BTC einfach oberhalb dieser Marke – und das ist ein starkes Zeichen.
Momentan liegt der Kurs knapp über $103.000. Der On-Balance-Volume-Indikator zeigt eine bullische Divergenz im Tageschart – was oft ein Signal für eine bevorstehende Trendumkehr ist. Der RSI pendelt um die neutrale Marke von 50 und deutet auf Unentschlossenheit hin. Und der MACD? Der zeigt rote Balken – leicht negativ, aber keine Katastrophe. Unterm Strich: Das Bild ist gemischt, aber keineswegs schwach.
Sollte BTC doch noch mal nach unten ausschlagen, könnte das Tief vom Freitag bei $102.664 erneut getestet werden. Doch viel spannender ist das bullische Szenario: Wenn Bitcoin nach oben ausbricht, liegt das nächste Ziel beim Durchbruch durch die Fair Value Gap bei $106.179 und $108.046 – und danach steht das Allzeithoch bei $111.980 im Raum.
Klingt nach Fantasie? Vielleicht. Aber solche Bewegungen hat der Bitcoin schon oft aus dem Nichts gestartet.
Ethereum zeigt sich etwas zurückhaltender, aber auch hier gibt es erste Anzeichen für eine mögliche Trendwende. Der Kurs liegt aktuell weniger als 5 % über der nächsten Unterstützung. Gleichzeitig deuten die MACD-Balken im 3-Tage-Chart darauf hin, dass das bullische Momentum allmählich nachlässt.
Aber: ETH steht kurz davor, den Widerstand bei $2.700 zu knacken. Gelingt das, könnte der Weg bis zur psychologisch wichtigen Marke von $3.000 frei sein. Auf dem Weg dorthin wartet allerdings noch der Hochpunkt vom 9. Juni bei $2.879 – ein Zwischenziel, das du im Auge behalten solltest.
Der RSI auf 3-Tages-Basis liegt bei 55 – leicht positiv. Auf Tagesbasis hat er sich jedoch nach unten bewegt und steht bei 48. Das bedeutet: kurzfristig abgekühlt, aber insgesamt noch nicht vom Tisch.
Und wenn’s doch runtergeht? Dann liegt bei $2.400 eine massive Unterstützung – ebenfalls ein Punkt, an dem viele Käufer auf den Plan treten dürften.
XRP hält sich ebenfalls wacker – und das trotz eines eher schwachen Gesamtbilds bei den Altcoins. Die Unterstützung bei $2.0591 wurde bislang erfolgreich verteidigt. Sollte XRP jetzt den Sprung über $2.2648 schaffen, wäre das ein starkes Kaufsignal. Danach wären die nächsten Ziele bei $2.4385 und $2.6549.
Technisch ist XRP im Moment schwer einzuschätzen: Der RSI liegt bei 50 – also genau in der Mitte, was auf Unsicherheit im Markt hindeutet. Und der MACD zeigt rote Balken, was grundsätzlich auf nachlassende Dynamik schließen lässt.
Aber so lange die Unterstützung hält, bleibt XRP im Spiel. Sollte diese allerdings unterboten werden, dürfte sich der Kurs in Richtung der $2,00 bewegen – ein wichtiger psychologischer Bereich, an dem oft neue Käufer einsteigen.
Was auffällt: Trotz Krieg, geopolitischer Risiken und wirtschaftlicher Unsicherheiten (die Zinsen sind ja auch noch ein Thema) bleibt der Krypto-Markt erstaunlich ruhig. Der Fear & Greed Index steht bei 52 – genau in der neutralen Zone.
Und das ist bemerkenswert: Denn während früher jede geopolitische Krise Panik auslöste, bleibt der Markt heute weitgehend gelassen. Selbst inmitten der Eskalation im Nahen Osten haben sich weder Bitcoin noch Ethereum oder XRP aus der Ruhe bringen lassen. Das spricht für einen reiferen Markt und für gestiegene Akzeptanz bei institutionellen Anlegern – nicht zuletzt wegen der Bitcoin-ETFs, die zuletzt wieder Zuflüsse verzeichnen.
Matteo Greco, Analyst bei Fineqia, bringt es auf den Punkt. Er sagt:
„Die On-Chain-Daten zeigen: Die langfristigen Bitcoin-Halter (Long-Term Holders) bleiben ruhig. Das spricht dafür, dass aktuell kein großer Verkaufsdruck besteht – im Gegenteil, es scheint, als würden viele noch höhere Kurse erwarten.“
Und genau das ist die spannende These: Wenn die großen Adressen nicht verkaufen, erwarten sie mehr. Greco geht davon aus, dass BTC im dritten oder vierten Quartal neue Höchststände erreichen könnte. Und wie so oft in solchen Marktphasen: Erst zieht der Bitcoin – und dann fließt Kapital in Altcoins wie ETH und XRP.
Mein Fazit: Wer gerade nicht hinschaut, verpasst womöglich den Startschuss. Bitcoin, Ethereum und XRP zeigen sich inmitten globaler Krisen widerstandsfähig – und genau das könnte das entscheidende Signal sein. Die technische Ausgangslage ist bei allen drei Coins spannend, die Stimmung neutral bis leicht optimistisch. Wenn du auf den nächsten großen Impuls wartest – dies könnte der perfekte Moment sein, um dich zu positionieren, bevor der Rest des Marktes aufwacht.