Bitcoin hat am Montagmorgen kurzzeitig ein neues Hoch erreicht: Über 105.450 US-Dollar notierte die größte Kryptowährung, bevor es wieder etwas runterging auf rund 101.400 US-Dollar. Doch der kleine Rücksetzer ändert nichts am großen Bild – denn die Zeichen stehen klar auf Wachstum.
Was den jüngsten Aufschwung ausgelöst hat? Ein Blick auf die Zahlen von CoinShares liefert die Antwort. In der vergangenen Woche flossen insgesamt 882 Millionen US-Dollar in Krypto-Investmentprodukte – allein 867 Millionen davon in US-Spot-Bitcoin-ETFs. Damit steigen die kumulierten ETF-Zuflüsse seit Januar 2024 auf satte 69,2 Milliarden US-Dollar. Ein neuer Rekord.
Besonders spannend: Die Nachfrage kommt nicht einfach aus dem Nichts. Hinter den Zuflüssen stehen vor allem drei Faktoren:
– die Sorge vor einer möglichen Stagflation,
– der globale Anstieg der Geldmenge (M2),
– und mehrere US-Bundesstaaten, die Bitcoin offiziell als strategische Reserve anerkennen.
Das politische Klima spielt also eine immer größere Rolle. Seit Trump wieder im Weißen Haus sitzt und zuletzt eine Einigung mit Großbritannien und China im Handelskonflikt erzielt wurde, hat sich die Stimmung am Kryptomarkt spürbar gedreht. Genau dieses Signal hat Bitcoin in der vergangenen Woche auch erstmals seit Februar wieder über die Marke von 100.000 Dollar katapultiert.
Die Nachfrage kommt derzeit vor allem von neuen Investoren. Laut dem Analysehaus Glassnode bleibt der sogenannte First-Time Buyers RSI konstant bei einem Wert von 100 – ein klares Zeichen, dass frisches Kapital in den Markt fließt.
Aber: Die typische FOMO-Welle von Momentum-Tradern lässt bislang noch auf sich warten. Und genau hier liegt ein möglicher Bremsklotz. Sollte der Zustrom an Kapital nachlassen, könnten vermehrte Gewinnmitnahmen den Kurs erstmal in eine Seitwärtsphase schicken.
Während viele Privatanleger zögern, schlägt ein altbekannter Bitcoin-Bulle erneut zu: Das US-Unternehmen Strategy hat vergangene Woche ganze 13.390 Bitcoin gekauft – zum Durchschnittspreis von rund 99.856 US-Dollar. Insgesamt hat Strategy damit jetzt 568.840 BTC im Bestand, die aktuell einen Wert von fast 40 Milliarden US-Dollar haben.
Der CEO ließ durchblicken, dass Bitcoin für das Unternehmen längst mehr ist als nur ein Asset. Es ist eine Reserve, ein Wertspeicher – und eine klare strategische Positionierung.
Andere Firmen nehmen sich offenbar ein Beispiel: Immer mehr Unternehmen beginnen, ähnlich wie Strategy, Bitcoin in ihre Bilanzen zu integrieren. Die Konsequenz: Ein wachsender Trend zur institutionellen Adoption, der dem Markt zusätzliche Stabilität verleiht.
Ein weiteres spannendes Detail der Woche kommt von David Bailey, CEO von Bitcoin Magazine. Er hat die Fusion der Holdinggesellschaft Nakamoto mit dem Gesundheitsdatenanbieter KindlyMD bekanntgegeben – verbunden mit frischen 710 Millionen US-Dollar Kapital zur Gründung eines neuen Unternehmens, das vollständig durch Bitcoin gedeckt sein soll.
Bailey übernimmt die Leitung des fusionierten Unternehmens, während Tim Pickett weiterhin für den operativen Betrieb von KindlyMD verantwortlich bleibt. Weitere Vorstandsmitglieder sollen nach Abschluss der Fusion benannt werden.
Der Markt reagierte prompt: Der Aktienkurs von KindlyMD stieg von unter 4 Dollar auf zeitweise 28 Dollar – ein Plus von über 600 %. Mittlerweile liegt der Kurs wieder bei rund 15 Dollar – aber auch das ist aus Anlegersicht ein kräftiges Ausrufezeichen.
Was diese Woche gezeigt hat: Bitcoin wird zunehmend zur festen Größe. ETF-Zuflüsse brechen Rekorde, Unternehmen wie Strategy bauen ihre Position weiter aus, und neue Geschäftsmodelle auf Bitcoin-Basis entstehen. Auch wenn kurzfristige Rücksetzer wie am Montag dazugehören – das Momentum hinter der Kryptowährung ist real.
Vor allem die Mischung aus politischer Rückenwind, wirtschaftlicher Unsicherheit und institutionellem Interesse könnte Bitcoin jetzt in eine neue Phase bringen. Die Marke von 100.000 Dollar wirkt nicht mehr wie eine Grenze – sondern eher wie ein neuer Boden. Und wer frühzeitig dabei ist, könnte von dieser Entwicklung nachhaltig profitieren.