Der Goldpreis (XAU/USD) stieg am Freitag und handelte zum Zeitpunkt der Erstellung über 3.340 USD, da Handelskonflikte und die Nachfrage nach sicheren Anlagen die steigenden US-Renditen überschatteten.
US-Präsident Donald Trump kündigte am Freitag einen umfassenden Zoll von 35% auf alle kanadischen Importe an, der ab dem 1. August in Kraft tritt, was die globalen Märkte erschütterte.
Die Entscheidung ist besonders bedeutend, da die Vereinigten Staaten der größte Handelspartner Kanadas sind und 2024 76% der kanadischen Exporte ausmachten, so Statistics Canada.
Trump warnte auch vor weiteren Maßnahmen und erklärte: "Wir werden einfach sagen, dass alle verbleibenden Länder zahlen werden, egal ob es 20% oder 15% sind. Das werden wir jetzt klären."
Seine Bemerkungen schürten Ängste vor einer neuen Welle von pauschalen Zöllen und steigerten die Nachfrage nach Gold als Absicherung gegen Zollrisiken.
Gold Tageschart
Gold hat den Widerstand eines symmetrischen Dreiecks durchbrochen, was es XAU/USD ermöglicht, den 20-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 3.340 USD zu testen.
Der Relative Strength Index (RSI) steigt und zeigt auf dem Tageschart nahe 53 nach oben, was auf ein leicht bullisches Momentum bei Gold hinweist.
Aber die Aufwärtsrisiken bleiben fest. Das 23,6%-Fibonacci-Retracement des April-Aufwärtstrends liegt bei etwa 3.372 USD, was zusätzliche Gewinne begrenzen könnte. Weiter oben sind die psychologische Marke von 3.400 USD und das Juni-Hoch nahe 3.452 USD die nächsten Ziele.
In der Zwischenzeit, wenn der US-Dollar (USD) an Fahrt gewinnt und sich die Risikostimmung verbessert, könnte der 50-Tage-SMA bei 3.325 USD als Unterstützung in den Fokus rücken. Unterhalb dieses Niveaus richtet sich der Fokus auf die psychologische Marke von 3.300 USD und das 38,2%-Fibonacci-Retracement bei 3.292 USD.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.