Der World Gold Council hat in der vergangenen Woche die Daten für Gold-ETFs für den Monat April veröffentlicht, so Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst der Commerzbank.
„Den Daten zufolge gab es im vergangenen Monat Nettozuflüsse von 115 Tonnen. Dies war der fünfte monatliche Anstieg der Gold-ETF-Bestände in Folge und auch der stärkste seit mehr als drei Jahren. Auch die Zusammensetzung der Zuflüsse war bemerkenswert. Denn der Großteil fand in Asien, insbesondere in China, statt. Chinesische Gold-ETFs verzeichneten Nettozuflüsse von fast 65 Tonnen.“
„Die Zuflüsse im April waren damit stärker als im gesamten ersten Quartal und im Jahr 2024 insgesamt. Der WGC führt dies auf den Anstieg der lokalen Goldpreise, den Handelskonflikt und niedrigere Anleiherenditen zurück. Dass die Anleger in China in Gold-ETFs investieren, ist neu. Lange Zeit bevorzugten sie Gold in Form von Barren und Münzen“.
„Wenn sich diese Verhaltensänderung fortsetzt, könnten in den kommenden Monaten und Jahren erhebliche ETF-Käufe zu erwarten sein. Immerhin ist der Bestand an Gold-ETFs in China mit 203 Tonnen noch vergleichsweise gering. Zum Vergleich: Die Gold-ETF-Bestände in den USA belaufen sich auf mehr als 1.750 Tonnen und die in Europa auf gut 1.340 Tonnen.“