Der Goldpreis steigt während der nordamerikanischen Sitzung am Freitag angesichts einer Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China. Dies, die US-Regierungsstilllegung und die Erwartung weiterer Lockerungen durch die Federal Reserve (Fed) halten das gelbe Metall gefragt. XAU/USD wird zum Zeitpunkt der Erstellung bei 3.997 USD gehandelt, ein Plus von 0,60 %.
Risikoaversion ist das Gebot der Stunde, nachdem US-Präsident Donald Trump vor möglichen neuen Zöllen auf China gewarnt hat, während letzteres droht, Exportkontrollen für Seltene Erden einzuführen. Trump fügte hinzu, dass es keinen Grund gebe, sich wie geplant in zwei Wochen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea zu treffen.
Am Donnerstag verzeichnete das gelbe Metall Verluste von 1,59 %, da Händler Gewinne mitnahmen, zusammen mit dem Waffenstillstand zwischen Israel und Gaza.
Die US-Regierungsstilllegung erstreckt sich nun über den zehnten Tag, und die Chancen auf eine Wiedereröffnung in naher Zukunft bleiben gering.
Was die Daten betrifft, so hat die Universität von Michigan (UoM bekannt gegeben, dass das Verbrauchervertrauen im Oktober stabil blieb, da die Haushalte anscheinend die teilweise Stilllegung der Regierung ignorieren.
Nächste Woche wird im US-Wirtschaftskalender die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex (CPI) für September erwartet. Dennoch gab das US Bureau of Labor Statistics (BLS) bekannt, dass dieser am Freitag um 8:30 Uhr ET veröffentlicht wird.
Das technische Bild von Gold bleibt bullish, obwohl ein täglicher Schlusskurs über 4.000 USD den Fall für höhere Preise in der nächsten Woche festigen könnte, wobei das Allzeithoch bei 4.059 USD liegt. Andernfalls könnte XAU/USD für einen Rückgang bereit sein, wobei die Verkäufer auf das Hoch vom 1. Oktober, das zur Unterstützung wurde, bei 3.895 USD schauen. Ein Durchbruch dieser Marke würde die 20-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 3.818 USD freilegen.
Aus Sicht des Momentums zeigt der Relative Strength Index (RSI), dass die Käufer die Kontrolle behalten, obwohl sie überkauft über 70 sind. Das starke Aufwärtstrend deutet jedoch darauf hin, dass höhere Werte über der 80-Marke als überdehnt angesehen werden sollten.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.