Das NZD/USD-Paar zieht während der asiatischen Handelsstunden am Freitag einige Käufer um 0,5955 an. Der neuseeländische Dollar (NZD) stärkt sich gegenüber dem Greenback, da das BIP-Wachstum Chinas im zweiten Quartal (Q2) die Schätzungen übertrifft. Die vorläufige Lesung des Michigan Consumer Sentiment wird später am Freitag im Fokus stehen, gefolgt von Baugenehmigungen und Baubeginnen.
China verzeichnete ein besser als erwartetes BIP-Wachstum im Q2 trotz der Zölle von US-Präsident Donald Trump. Die chinesische Wirtschaft wuchs im Q2 um 5,2% im Jahresvergleich, verglichen mit 5,4% zuvor, wie das Nationale Statistikbüro zeigte. Diese Lesung fiel stärker aus als die Schätzung von 5,1%. Dieser ermutigende Wirtschaftsbericht aus China könnte den China-Proxy unterstützen, da China ein wichtiger Handelspartner Neuseelands ist.
Dennoch könnten robuste US-Einzelhandelsumsatzdaten den US-Dollar (USD) stärken und dem Paar Gegenwind verleihen. Die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im Juni um 0,6% MoM, verglichen mit -0,9% im Mai. Diese Zahl lag unter dem Marktkonsens von 0,1%. Im Jahresvergleich stiegen die Einzelhandelsumsätze im Juni um 3,9% gegenüber 3,3% zuvor.
Händler erwarten, dass die US-Notenbank (Fed) ihren Leitzins im Juli bei 4,25%-4,50% unverändert lässt, aufgrund der durch Trump ausgelösten Zollunsicherheiten. Die Finanzmärkte rechnen nun mit einem Startdatum für Zinssenkungen im September, und Fed-Beamte haben zwei Senkungen für später in diesem Jahr eingeplant, so Reuters.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.