Das Währungspaar EUR/GBP handelt im frühen europäischen Handel am Donnerstag im negativen Bereich bei etwa 0,8665. Das Pfund Sterling (GBP) bleibt schwach gegenüber dem Euro (EUR) nach den britischen Arbeitsmarktdaten. Händler werden die Daten zum harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) aus der Eurozone im Auge behalten, die am Donnerstag veröffentlicht werden.
Die am Dienstag veröffentlichten Daten des britischen Office for National Statistics zeigten, dass die ILO-Arbeitslosenquote des Landes in den drei Monaten bis Mai auf 4,7% gestiegen ist, gegenüber 4,5% zuvor. Diese Zahl lag unter den Erwartungen von 4,6% im Berichtszeitraum.
In der Zwischenzeit stieg die Veränderung der Antragstellerzahl im Juni um 25,9K gegenüber 33,1K zuvor, was über dem Konsens von 17,9K liegt. Das GBP verzeichnet sofortige Verluste als Reaktion auf den britischen Arbeitsmarktbericht.
US-Präsident Donald Trump sagte am späten Mittwoch, dass seine Regierung sehr nah an einem Handelsabkommen mit Indien sei und ein Deal möglicherweise mit Europa erreicht werden könnte. Händler werden die Entwicklungen rund um das Handelsabkommen zwischen den USA und der EU genau beobachten. Höhere US-Zölle auf Importe aus der EU würden das Wachstum in der Eurozone weiter schwächen und wahrscheinlich die Europäische Zentralbank (EZB) dazu veranlassen, die Kreditkosten zu senken. Dies könnte wiederum die gemeinsame Währung kurzfristig nach unten ziehen.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.