Die Indische Rupie (INR) eröffnet am Donnerstag höher gegenüber dem US-Dollar (USD). Der USD/INR fällt auf etwa 85,95, bewegt sich jedoch insgesamt seitwärts, während die Anleger auf die Bestätigung eines Handelsabkommens zwischen den Vereinigten Staaten und Indien warten. US-Präsident Donald Trump hat mehrfach betont, dass Washington kurz davor steht, ein Abkommen mit Neu-Delhi zu erreichen, jedoch hat das Fehlen einer bestätigten Ankündigung die Anleger an der Seitenlinie gehalten.
Am Mittwoch äußerte US-Präsident Trump in einem Interview, das auf Real America’s Voice ausgestrahlt wurde, Vertrauen, dass er bald ein Abkommen mit Indien unterzeichnen wird, und erwähnte auch die Möglichkeit eines Abkommens mit der Europäischen Union (EU). "Wir sind [Washington] sehr nah an Indien, und wir könnten möglicherweise ein Abkommen mit der EU schließen", sagte Trump, berichtete Reuters.
Trumps Kommentare kamen zu einem Zeitpunkt, als das Team des indischen Chefhändelsverhandlers Rajesh Agrawal in Washington für die nächste Runde der Handelsgespräche angekommen ist. Zu Beginn dieser Woche bestätigte der Unionsminister Piyush Goyal, dass beide Nationen daran arbeiten, ein "Win-Win"-Abkommen zu erreichen, berichtete die Financial Express (FE).
Abgesehen von der Bestätigung eines Handelsabkommens zwischen Indien und den USA sind die Anleger auch daran interessiert, die Handelsbedingungen zu erfahren. Marktexperten glauben, dass die Beseitigung von Handelsbarrieren durch Neu-Delhi zur Schaffung eines Abkommens mit Washington indische Unternehmen den kapitalintensiven Unternehmen der USA aussetzen könnte. Ein solches Szenario würde zu einem intensiven Wettbewerb für inländische Unternehmen führen, was die allgemeine Geschäftsstimmung schwächen könnte.
Zu Beginn dieser Woche erklärte US-Präsident Trump auch, dass ein Handelsabkommen mit Indien den USA Zugang zu indischen Märkten ermöglichen wird.
USD/INR fällt am Donnerstag zu Beginn auf etwa 85,90. Das Paar hat Schwierigkeiten, den 20-Tage-Exponential Moving Average (EMA) zu halten, der bei etwa 85,93 gehandelt wird, was darauf hindeutet, dass der kurzfristige Trend unsicher ist.
Der 14-Tage-Relative Strength Index (RSI) oszilliert im Bereich von 40,00-60,00, was darauf hindeutet, dass dem Vermögenswert die Dynamik auf beiden Seiten fehlt.
Nach unten wird das Tief vom 27. Mai bei 85,10 als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wird das Tief vom 24. Juni bei 86,42 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.