Der Euro (EUR) stärkt sich am Mittwoch gegenüber seinem US-Dollar (USD) Pendant, da die Händler den Fokus auf Bedenken hinsichtlich der möglichen Ablösung von Federal Reserve (Fed) Vorsitzendem Jerome Powell verlagern.
Nach fünf aufeinanderfolgenden Verlusttagen erreichte EUR/USD ein Intraday-Tief von 1,1562, bevor es sich erholte und zum Zeitpunkt des Schreibens wieder über 1,1600 gehandelt wird.
Da US-Präsident Donald Trump die Bemühungen verstärkt, Jerome Powell als Vorsitzenden der Federal Reserve abzusetzen, belasten Bedenken über die Unabhängigkeit der Zentralbank den US-Dollar.
Technisch gesehen hat EUR/USD am Mittwoch eine bemerkenswerte Erholung gezeigt, wobei das psychologische Niveau von 1,1600 nun Unterstützung für die unmittelbare Bewegung bietet.
Das Paar handelt nun nahe 1,1670, wobei das psychologische Widerstandsniveau von 1,1700 eine zusätzliche Barriere für die kurzfristige Bewegung bildet. Mit EUR/USD, das sich dem 20-Tage Simple Moving Average (SMA) bei 1,1683 nähert, bleibt der Relative Strength Index (RSI) bei diesem Momentum neutral.
Allerdings bleiben bei den Handelsgesprächen die Abwärtsrisiken bestehen. Das 38,2%-Fibonacci-Retracement-Niveau der Bewegung von Mai bis Juli bietet zusätzliche Unterstützung bei 1,1538, was das Niveau von 1,1500 wieder in den Fokus bringen könnte.
Unterdessen haben sich der 10-Tage Simple Moving Average (SMA) bei 1,1691 und der 20-Tage SMA bei 1,1680 in Widerstand verwandelt, was auf wachsenden bärischen Druck hinweist.
Der 50-Tage SMA bei 1,1483 markiert unterdessen die nächste wichtige Unterstützung. Die unmittelbaren Abwärtsziele liegen zwischen 1,1480 und 1,1440, wo der 50-Tage SMA mit dem 50%-Fibonacci-Retracement-Niveau konvergiert.
Der US-Dollar (USD) ist die offizielle Währung der Vereinigten Staaten und in vielen weiteren Ländern als „de facto“-Währung im Umlauf. Er ist die am häufigsten gehandelte Währung weltweit und dominiert mit 88 % des globalen Devisenhandels. Daten von 2022 zeigen, dass täglich ein Handelsvolumen von rund 6,6 Billionen US-Dollar umgesetzt wird. Der US-Dollar löste nach dem Zweiten Weltkrieg das Britische Pfund als Weltreservewährung ab, nachdem der Goldstandard 1971 abgeschafft wurde.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des US-Dollars beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Federal Reserve (Fed) bestimmt wird. Die Fed hat zwei Hauptziele: Preisstabilität (Inflationskontrolle) und Förderung der Vollbeschäftigung. Ihr primäres Werkzeug zur Erreichung dieser Ziele ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Preise zu schnell steigen und die Inflation über dem Ziel von 2 % liegt, erhöht die Fed die Zinsen, was dem Wert des US-Dollars zugutekommt. Fällt die Inflation unter 2 % oder ist die Arbeitslosenquote zu hoch, senkt die Fed möglicherweise die Zinsen, was den Greenback belastet.
In außergewöhnlichen Situationen greift die Federal Reserve auf Maßnahmen wie die quantitative Lockerung (QE) zurück. Dies geschieht, wenn Zinssenkungen allein nicht ausreichen, um das Finanzsystem zu stabilisieren. QE ermöglicht es der Fed, mehr Geld zu drucken und US-Staatsanleihen von Banken zu kaufen, um die Kreditvergabe anzukurbeln. Diese expansive Maßnahme schwächt in der Regel den US-Dollar, da sie die Geldmenge erhöht und das Vertrauen in die Währung senkt.
Quantitative Tightening (QT) stellt den umgekehrten Prozess zu Quantitative Easing (QE) dar. Die US-Notenbank Federal Reserve beendet den Ankauf von Anleihen und investiert die fällig werdenden Rückzahlungen nicht in neue Anleihen. In der Regel wirkt sich dieser Prozess positiv auf den US-Dollar aus.