Die indische Rupie (INR) eröffnet am Mittwoch negativ gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar steigt, da der US-Dollar seinen Aufwärtstrend fortsetzt, nachdem die Händler ihre dovishen Wetten auf die Federal Reserve (Fed) zurückgefahren haben, nachdem Anzeichen aus dem Verbraucherpreisindex (CPI) der Vereinigten Staaten (US) für Juni darauf hindeuten, dass die von Präsident Donald Trump angekündigten Zölle begonnen haben, die Inflation zu beeinflussen.
Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen abbildet, wird fest nahe einem Drei-Wochen-Hoch von etwa 98,60 gehandelt.
Der CPI-Bericht zeigte am Dienstag, dass die Gesamtinflation sowohl monatlich als auch jährlich wie erwartet anstieg, während die Kernwerte die Schätzungen verfehlten. Sie lagen jedoch über der Veröffentlichung im Mai. Der Bericht weist auch darauf hin, dass die Preise für von den USA importierte Produkte wie Haushaltsmöbel, Freizeitartikel und Bekleidung stark gestiegen sind, da die Importeure begannen, die Auswirkungen höherer Zölle an die Verbraucher weiterzugeben, was die Händler dazu veranlasste, ihre Erwartungen hinsichtlich der Geldpolitik der Fed neu zu bewerten.
Laut dem CME FedWatch-Tool hat sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinssätze in der September-Sitzung senkt, von 64,7 % vor einer Woche auf 55,5 % verringert.
Marktexperten haben auch gewarnt, dass die Auswirkungen von Trumps Zöllen noch nicht vollständig in die Preise eingegangen sind, da US-Importeure ihre Bestände vor der Ankündigung reziproker Abgaben am sogenannten "Befreiungstag" im April aufgestockt haben. Auch die Auswirkungen der Zölle, die auf 22 Länder und Handelsabkommen mit einigen Nationen angekündigt wurden, müssen sich noch auswirken. Die Unklarheit über die inflationsbedingten Zölle wird die Fed-Beamten dazu ermutigen, die Zinssätze länger auf ihrem aktuellen Niveau zu halten.
Wenn die kürzlich für den 1. August angedrohten Zölle in Kraft treten, wird es einige Monate dauern, bis dieser zusätzliche Anstieg der Inflation in den Warenpreisen spürbar wird, und die Fed wird an der Seitenlinie bleiben, es sei denn, der Arbeitsmarkt entwickelt sich plötzlich negativ, sagte Ryan Sweet, Chefökonom der USA bei Oxford Economics, wie Reuters berichtete.
USD/INR erreicht am Mittwoch das Drei-Wochen-Hoch von 86,15 nach einer leichten Korrekturbewegung auf etwa 85,15 am Vortag. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bullish, da es über dem 20-Tage-Exponential Moving Average (EMA) notiert, der bei etwa 86,00 gehandelt wird.
Der 14-Tage-Relative Strength Index (RSI) oszilliert im Bereich von 40,00-60,00, was darauf hindeutet, dass dem Vermögenswert auf beiden Seiten die Dynamik fehlt.
Nach unten wird das Tief vom 27. Mai bei 85,10 als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wird das Tief vom 24. Juni bei 86,42 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.