Das Paar NZD/USD verliert an Boden und notiert nahe 0,6015, wodurch die dreitägige Gewinnserie in der frühen asiatischen Sitzung am Freitag endet. Der neuseeländische Dollar (NZD) schwächt sich gegenüber dem Greenback angesichts anhaltender Handelsängste. Händler werden die US-Handelsnachrichten genau beobachten, um neuen Auftrieb zu erhalten.
Die am Donnerstag vom US-Arbeitsministerium (DOL) veröffentlichten Daten zeigten, dass die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche bis zum 5. Juli auf 227K fielen, verglichen mit 233K in der Vorwoche. Diese Zahl lag unter dem Marktkonsens von 235K. Dieser Bericht deutete darauf hin, dass Arbeitgeber möglicherweise an ihren Mitarbeitern festhalten und zeigte, dass es für die Federal Reserve (Fed) keine Dringlichkeit gibt, ihre Zinssenkungen wieder aufzunehmen, was den US-Dollar (USD) stärkt.
Dennoch könnte die erneute Eskalation des globalen Handelskriegs auf riskantere Anlagen wie den Kiwi lasten. US-Präsident Donald Trump drohte am späten Donnerstag mit einem Zoll von 35% auf Waren, die aus Kanada importiert werden, beginnend am 1. August.
Die USA und China einigten sich im Juni auf einen Handelsrahmen, der einen fragilen Waffenstillstand wiederherstellte, aber viele Details bleiben unklar. China hat bis zum 12. August Zeit, um eine Vereinbarung mit dem Weißen Haus zu erreichen. Jegliche Anzeichen von Handelskonflikten zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt könnten Verkaufsdruck auf den China-Proxy Kiwi ausüben, da China ein wichtiger Handelspartner Neuseelands ist.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.