Das NZD/USD-Paar zieht während der frühen europäischen Sitzung am Donnerstag einige Käufer in der Nähe von 0,6010 an, unterstützt durch einen schwächeren US-Dollar (USD). Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA werden später am Donnerstag im Fokus stehen. Außerdem sind Reden von den Federal Reserve (Fed)-Vertretern, darunter Alberto Musalem, Christopher Waller und Mary Daly, geplant.
Die RBNZ ließ den Leitzins (Official Cash Rate - OCR) bei ihrer Sitzung im Juli am Mittwoch unverändert bei 3,25 %. Die Entscheidung, den Zinssatz beizubehalten, ermögliche es der Zentralbank, zu beurteilen, ob die Schwäche in der heimischen Wirtschaft anhält und wie sich die Inflation und die Inflationserwartungen vor der nächsten Sitzung im August entwickeln.
Technisch gesehen behält NZD/USD die bullische Stimmung im Tageschart bei, da der Preis über dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) bleibt. Eine weitere Konsolidierung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, da der 14-tägige Relative Strength Index (RSI) um die Mittellinie schwebt. Dies deutet auf ein neutrales Momentum im nahen Zeitraum hin.
Das erste Aufwärtsziel, das für das Paar zu beobachten ist, liegt bei 0,6072, dem Hoch vom 12. Juni. Erweiterte Gewinne könnten eine Rallye in den Bereich von 0,6100-0,6110 sehen, was die psychologische Marke und die obere Grenze des Bollinger Bands darstellt. Weiter nördlich liegt die nächste Hürde bei 0,6173, dem Hoch vom 7. Oktober 2024.
Auf der anderen Seite ergibt sich die erste Unterstützung für NZD/USD bei 0,5976, dem Tief vom 9. Juli. Ein Durchbruch unter dieses Niveau könnte 0,5950, die untere Grenze des Bollinger Bands, freilegen. Die entscheidende Unterstützung, die zu beobachten ist, liegt bei 0,5925, dem 100-Tage-EMA.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.