Das Paar USD/CHF erholt sich um einige Pips von einem frischen Wochentief, das während der asiatischen Sitzung am Donnerstag erreicht wurde, und scheint vorerst den Rückgang dieser Woche aus der Nähe der psychologischen Marke von 0,8000 gestoppt zu haben. Die Kassakurse hingegen fehlen an bullischer Überzeugung und handeln derzeit um die Marke von 0,7940, was für den Tag unverändert ist, angesichts gemischter Signale.
Die asiatischen Aktien folgten der nächtlichen Bewegung nach oben an den US-Aktienmärkten, was wiederum die Nachfrage nach dem sicheren Hafen Schweizer Franken (CHF) belastet. Der US-Dollar (USD) hingegen erhält etwas Unterstützung durch die sinkenden Chancen auf eine Zinssenkung durch die Federal Reserve (Fed) im Juli und erweist sich als ein weiterer Faktor, der dem Paar USD/CHF Rückenwind verleiht.
Die Protokolle des FOMC-Meetings vom 17.-18. Juni, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, ließen jedoch die Tür für weitere Zinssenkungen bis Ende dieses Jahres offen. Dies könnte die USD-Bullen davon abhalten, aggressive Wetten abzuschließen. Darüber hinaus könnten handelsbezogene Unsicherheiten die Optimismus in den Märkten dämpfen und zur Begrenzung des Aufwärtstrends des USD/CHF-Paares beitragen.
Tatsächlich gab US-Präsident Donald Trump am Mittwoch Zollankündigungen an acht kleinere Handelspartner heraus und erklärte, dass es keine Verlängerungen für die Länder geben werde, die Briefe erhalten. Darüber hinaus betonte Trump, dass alle Vergeltungszölle zu den bestehenden US-Zöllen hinzugefügt werden und kündigte auch an, dass der 50%-Zoll auf Kupferimporte am 1. August in Kraft treten wird.
Dies macht es wiederum ratsam, auf starke Anschlusskäufe zu warten, bevor man sich für die Wiederaufnahme der jüngsten Erholung des USD/CHF-Paares aus dem Bereich von 0,7870 positioniert, dem tiefsten Stand seit September 2011, der letzte Woche erreicht wurde. Händler blicken nun auf die Veröffentlichung der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA und auf Reden einflussreicher FOMC-Mitglieder für einen frischen Impuls.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.