Das NZD/USD-Paar zieht während der frühen europäischen Sitzung am Mittwoch einige Käufer um 0,6105 an. Der US-Dollar (USD) schwächt sich gegenüber dem neuseeländischen Dollar (NZD) ab, da die Wetten auf Zinssenkungen der Federal Reserve (Fed) steigen. Der US ADP-Beschäftigungsbericht für Juni wird später am Mittwoch im Fokus stehen.
Spät am Dienstag wiederholte Fed-Vorsitzender Jerome Powell, dass die US-Zentralbank auf weitere Daten warten werde, bevor sie mit der Lockerung der Geldpolitik beginne, schloss jedoch eine Zinssenkung bei der Juli-Sitzung nicht aus. Die Futures für kurzfristige Zinssätze deuteten nach den Äußerungen auf eine Wahrscheinlichkeit von etwa eins zu vier für eine Zinssenkung bei der Juli-Sitzung hin, nachdem sie zuvor bei weniger als eins zu fünf gelegen hatten, so das CME FedWatch-Tool.
Darüber hinaus bieten die positiven wirtschaftlichen Daten aus China etwas Unterstützung für den China-Proxy Kiwi, da China ein wichtiger Handelspartner Neuseelands ist. Der Caixin Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in China stieg im Juni von 48,3 im Mai auf 50,4 und übertraf die Erwartungen von 49,0. Die 50-Marke trennt Wachstum von Kontraktion.
Andererseits stiegen die US-Jobangebote im Mai unerwartet und stützten den Greenback. Die am Dienstag veröffentlichten Daten zeigten, dass die US-JOLTS-Jobangebote im Mai auf 7,76 Millionen stiegen, verglichen mit 7,395 Millionen offenen Stellen im April. Diese Zahl lag über den Markterwartungen von 7,3 Millionen.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.