Das Währungspaar GBP/JPY gewinnt im frühen europäischen Handel am Freitag an Boden und notiert bei etwa 198,40. Der japanische Yen (JPY) zeigt sich gegenüber dem Pfund Sterling (GBP) schwächer, was auf eine verbesserte Risikostimmung zurückzuführen ist.
Technisch bleibt die konstruktive Aussicht für GBP/JPY bestehen, da das Währungspaar gut unterstützt über dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) auf dem Tageschart notiert. Das Aufwärtsmomentum wird durch den Relative Strength Index (RSI) verstärkt, der über der Mittellinie bei etwa 65,00 liegt und kurzfristig bullisches Momentum anzeigt.
Auf der Oberseite liegt die erste Widerstandsbarriere für das Währungspaar bei 198,85, der oberen Begrenzung des Bollinger Bands. Ein entscheidender Durchbruch über dieses Niveau könnte mehr Momentum aufnehmen und die psychologische Marke von 200,00 anvisieren. Weiter nördlich wird der nächste Widerstand bei 200,75, dem Hoch vom 28. Mai 2024, gesehen.
Im bärischen Szenario liegt die erste Unterstützung für das Währungspaar bei 196,95, dem Tief vom 24. Juni. Ein Durchbruch unter dieses Niveau könnte das Währungspaar in Richtung 194,34, dem Tief vom 18. Juni, ziehen. Die zusätzliche Unterstützung, die zu beobachten ist, liegt bei 193,60, dem 100-Tage-EMA.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.